eine gegenteilige Meinung auszusprechen für nöthig fand, that er es in der vor
nehmsten Form und ohne seinen Gegner irgendwie zu provociren.
Er war sich ferner darüber vollständig klar, dass es der Beruf eines Archi
tekten sei, durch Bauwerke die sociale Lage seiner Mitbürger zu verbessern. Diesem
Bedürfnisse entsprang seine im Vereine mit dem Verfasser dieser Zeilen herausgegebene
Broschüre, welche im Jahre 1860 erschienen ist und den Titel führt: „Das bürgerliche
Wohnhaus und das Wiener Zinshaus.“ Mehrere seiner Publicationen beschäftigen
sich mit dem Cottage-Bau, bei welchem die in der erwähnten Schrift niedergelegten
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Gedanken zum Durchbruch gekommen sind. In die Reihe dieser Schriften gehört
auch die Frage der Regulirung Wiens und der Umgebung von Wien, eine Abhand
lung, welche unserem Ministerrathe zur eingehenden Lectüre empfohlen werden kann,
besonders jetzt, wo die Stadtbahnfrage im Zuge ist.
So wenig er als Architekt Doctrinär war und nach gegebenen architektoni
schen Recepten gearbeitet hat, ebenso wenig war er es als Fachschriftsteller. Es hat
sich bei ihm nicht darum gehandelt, irgend eine bestimmte Stilrichtung mit der Feder
zu vertreten, wie z. B. Flübsch den altchristlichen Stil so warm empfohlen hat, und
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