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F. Michel mit seinem Gehilfen J. Eder gefertigt. Die zierlichen Blatt
ornamente heben sich von dem schwarzen Holze des Grundes in einem
trüben Roth ab, dessen Ton im Verein mit dem dunkeln Fond die an
genehmste Wirkung hervorbringt. Bis auf die Form der Wappen ist
der Styl der besten Renaissance-Kunstwerke beibehalten, die satte Farbe
dieses unteren und der Seitentheile bereitet das Auge in angenehmem
Uebergange vom Schwarz des Grundes zu den oben angebrachten Elfen-
beingravirungen vor. — Einfache geometrische Muster in wenigen Tönen
sehen wir auf Möbeln von Vincenz Palhuber und aus dem Schönthaler-
schen Atelier; der runde, für das Operntheater nach Entwurf von Franz
Schönthaler durch Tischlermeister Glückselig ausgeführte Tisch ver
einigt Einlagen von Holz, Elfenbein und Metall.
Die Betrachtung der in bunten Hölzern ausgeführten Intarsien auf
der Ausstellung gewährt ein eigenes Interesse. Wir haben da ein Gebiet,
vor uns, welches noch gänzlich der Reform bedarf, auf längst überschrit
tener Stufe steht, welches aber in der Art, wie es noch erhalten erscheint,
die Möglichkeit eines Aufschwunges durchaus nicht unter die Unwahr
scheinlichkeiten zu verweisen zwingt. Es sind nämlich offenbar von der
Barocke her und durch dieses Medium somit auch aus den älteren
besseren Zeiten noch sehr anerkennenswerthe Traditionen in der Technik
geblieben und haben sich im Handwerk fortgefristet. Die Formgebung
fiel freilich dem Zopf und Naturalismus anheim, daher begegnen uns nur
Obst- und Blumenstücke mit allen Modellirungen und Schatten der Natur
oder Schnörkelformen des 18. Jahrhunderts. Das 16. Jahrhundert schuf
namentlich Trophäen, Musikinstrumente in bunter Intarsia, und wäre
dergleichen, — wenn schon wir zugeben müssen, dass es zum Verfall
hinüberleitete — doch ein besseres Vorbild noch als Schöpfungen der
genannten Zeit. Die Gefahr bei der Anwendung buntfarbiger Holzein
lagen ist eine zwiefache: entweder wird der Künstler verlockt, die male
rischen Reize eines Tafelgemäldes nachahmen zu wollen oder die Körper
lichkeit von Gegenständen der Natur; in beiden Fällen ein Stylfehler und
bei grösster Mühe stets nur eine armselige Nachäffung. Nicht undenkbar
aber ist es, dass rein ornamentale und nur in der Fläche wirkende Com-
positionen auch in buntem Mosaik von edler Erscheinung sein könnten.
Dem Gesagten zufolge finden wir uns nicht veranlasst, an dem
Betschämel und Tisch vom Tischler Wiesauer in Gmunden die
Mängel in Composition und Zeichnung zu berühren, sondern lediglich
darauf Jainzuweisen, dass aus solchen Resten einer vormals bedeutend
gewesenen Kunstindustrie und Kunsttechnik, die sich in den Provinzen
noch häufiger erhalten haben und an solchen vom Hauptstrom der Mode
wandelungen abgelegeneren Orten noch in jahrhundertalter Weise geübt
werden, Anknüpfungspunkte für eine Regeneration geboten sind. Es sind
noch lebendige Stämme da, die wir veredeln können, ohne neue Bäumchen
pflanzen zu müssen. Niemand wird leugnen wollen, dass die Zinkeinlagen