solche Ausstellung. Verhältnissmässig können sie wenig dabei gewinnen,
sie haben dabei mehr ein industrielles Interesse als ein commerzielles. Um
so schätzbarer und wichtiger ist für uns das Auftreten so bedeutender
Firmen, wie der Cosmanoser Kattundruck-Fabrik, der Neun
kirchner Zitz- und Kattunfabrik, die Ausstellung der Stoffmuster-
Tableaux von Dormitzer’s Neffe, der Shawlfabrik von Hlawatsch und
Isbary, der Leinwandfabrik von August Küfferle & Comp, und an
derer mehr. Die Beurtheilung der Leistungen solcher Fabriken muss von
ganz anderen Gesichtspunkten geschehen, als es bei den meisten Gegen
ständen der Kunstindustrie der Fall ist. Vorerst muss bemerkt werden,
dass die Grossindustrie für den Weltmarkt arbeitet. Sie hat die Befrie
digung von Massenbedürfnissen zur Aufgabe und beschäftigt sich dem zu
Folge nicht mit den Interessen und Wünschen Einzelner.
Diese ihre auf den Massenbetrieb gerichtete Production macht sie
abhängig von den Strömungen des Tages, von den herrschenden Rich
tungen des Geschmackes, von den Bedürfnissen des Publicums, welches
der Abnehmer ihrer Waaren ist. Oft muss der Fabrikant, vielleicht gegen
seine bessere Ueberzeugung, das machen, wozu er von äusseren Verhält
nissen gedrängt wird.
Die Grossindustrie ist theils Fabriksindustrie, theils Hausindustrie.
Insofern der Grossindustrielle viele kleine Leute beschäftigt, die zu
Hause arbeiten, ist er abhängig von dem technischen Geschicke und dem
„Uten Willen Vieler, so der Lyoner Seidenfabrikant, so der böhmische
Glasfabrikant, der die zahlreichen kleinen Leute braucht, die bei der Glas
raffinerie in Schönau, Haida und Umgebung wohnen.
Aber auch derjenige Grossindustrielle, welcher Hausindustrie braucht,
ist zugleich selbst Fabriksunternehmer; als solcher erzeugt er in babriken
das Rohproduct, das dann in der Hausindustrie verarbeitet oder weiter
raffinirt wird. .
Derjenige Industrielle, welcher blos Fabrikant ist, ohne von dei
Hausindustrie irgend abhängig zu sein, lenkt seine Aufmerksamkeit in
erster Linie auf Erwerbung eines guten Rohproductes, auf eine geschickte
und intelligente Einrichtung des Maschinenbetriebes, auf zahlreiche und
tüchtig geschulte Arbeiter, die so präcis arbeiten, wie eine Maschine, und
auf den commerziellen Vertrieb.
Was den Grossindustriellen der Kunst etwas näher bringt, ist vorerst
die Nothwendigkeit, gute Zeichner oder Modelleure zu haben, über brauch
bare Zeichnungen jeden Augenblick verfügen zu können. Mangeln ihm
gute Zeichnungen, so ist er entweder in seiner Geschmacksrichtung vom
Auslande abhängig, oder er bleibt auf einem ganz veralteten Standpunkte
stehen. Wie wichtig für die Grossindustrie diese Zeichner sind, haben die
Leiter der Cosmanoser Fabrik, F. Leitenberger und Dormitzer, da
durch gewissermassen dargethan, dass sie, insbesondeie die Cosmanosei