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Herr Ohrfan dl noch Steinarten, die verdienten, hier näher kennen gelernt
zu werden. Auf der letzten Grazer Ausstellung kamen sehr schöne Arten
von Sandstein zur Geltung.
Tiroler Marmor fehlt ganz und die Laaser Marmorbrüche haben
hier kein Depot, haben keine Vertreter und keine Preiscourants.
Alle inländischen Marmorarbeiter werden durch die Rührigkeit und
Geschäftsgewandtheit der mit den Carrareser Marmorhändlern in Verbin
dung stehenden Italiener übertroffen, die es vortrefflich verstehen, ihre
Gegner und Rivalen bei Seite zu schieben und die italienischen Marmor
arbeiten zur Geltung zu bringen.
Nicht immer war es in Oesterreich so. Die Statuen im Schönbiunner
Schlossgarten sind aus Tiroler Marmor; in den barocken Kirchen Oester
reichs finden sich Arbeiten aus einheimischem Marmor von verschiedenen
Farben und eminenten Qualitäten, deren Brüche selbst fast gänzlich ver
schollen sind. Uns scheint es, dass es hohe Zeit wäre, sich die Intelligenz
und den Patriotismus der Theresianischen Zeit zum Vorbilde zu nehmen
und der einheimischen Marmortechnik eine erhöhte Aufmerksamkeit zu
schenken. So übel wäre es nicht, wenn die Handelskammern sich bemühen
würden, die Marmorarten ihrer Bezirke auf der Wiener Weltausstellung
zur Geltung zu bringen, und wenn die Statthaltereien neben polnisch-
administrativen Fragen auch nationalökonomische zum Gegenstände ihrei
Amtsthätigkeit machen würden.
III.
Zeichner.
Künstler wirken in verschiedener Art anregend und fördernd auf
die Kunstgewerbe ein; grosse Künstler theils durch ihre Arbeiten und die
Anregungen, die durch ihre Leistungen und die von diesen vertretenen
Kunstrichtungen ausgehen, theils dadurch, dass sie selbst einige kunst
gewerbliche Werke schaffen.
In ersterer Richtung war der Einfluss der Künstler immer ein giossu
und der Natur der Dinge nach vollkommen berechtigter; in letzterer Be
ziehung war ihr Wirken nur dann von Erfolg begleitet, wenn sie selbst
eine klare Einsicht in die Bedingungen eines kunstgewerblichen Productes
gehabt, sie selbst nicht von falschen Anschauungen beherrscht waren.
Dass dies selbst bei Künstlern ersten Ranges nicht immer der Fall war,
zeigen manche kunstgewerbliche Versuche Moriz v. Schwind s, eines
Künstlers, dem gewiss Niemand eine eminente Bedeutung auf dem Gebiete
der zeichnenden Künste absprechen wird. .
Dieser von Künstlern par excellence ausgehende Einfluss sei der
selbe nun ein permanenter, oder nur ein, so zu sagen, stossweise erfol
gender — reicht aber nicht aus, um der modernen Industrie zu genügen.