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goldete Metall darstellen, die Gewänder etc. durch farbige Schmelzmasse
und die Innencontouren wieder durch den stehengelassenen Grund
geben, kommen häufig genug vor, wir haben schöne Proben davon im
Schatze von St. Stephan zu Wien.
Wir reihen daran einen eigenthümlichen Versuch desselben wackeren
Emailleurs, der in technischer Beziehung nicht werthlos, in jeder andern
Hinsicht aber arg verunglückt ist, so dass wir die fleissige Arbeit bedauern
müssen, wo sie an unglücklich gewählter Aufgabe vergeudet erscheint.
Der Künstler hat nämlich ein 19 Zoll hohes und i5 Zoll breites Madon
nenbild auf vergoldetem Kupfergrund ganz in Email dargestellt und zwar
im Style der altbyzantinischen Madonnenbilder, mit griechischen Schrift
zeichen versehen etc. Etwas nützliches geht indessen doch vielleicht auch
aus dieser Verirrung hervor. Vielleicht werden Manche, welche beim
Künstler das Erwerben von kunstgeschichtlichen Kenntnissen für etwas
überflüssiges und zeitraubendes hinzustellen gewohnt sind, doch anderer
Meinung, wenn sie dieses Opus betrachten, in welchem also die Copie
eines Kunstwerkes der Tafelmalerei, der Malerei mit kalten Farben, mit
dem Pinsel, auf Kreidegrund, — ausgeführt ist in einer Technik, welche
nie mit Werken des Pinsels concurriren kann und in der byzantinischen
Kunst zu ganz andern Zwecken gedient hat. Ein wenig Belehrung über
die Technik der griechischen Tafelmalerei einerseits, über die Anwendung
von Email in der byzantinischen Goldschmiedekunst andererseits hätte den
trefflichen und äusserst strebsamen Meister vor einer solchen Verirrung
geschützt, Unterweisung, die gerade beim Eklekticismus des modernen
Kunstgewerbes, woselbst aus allen Zeiten, Stylen und Techniken der bun
testen Beschaffenheit, oft Ein einziges Kunstwerk zusammenge — stellt
zu werden^'pflegt, den einzigen Schutz vor wilder Confusion bieten kann.
Von gediegener Zeichnung sind die Emails, welche in ornamentirten
Streifen die neuen Gascandelaber im Stiegenhause des Museums zieren.
Obwohl nicht Bestandtheile der Ausstellung, erwähnen wir sie dennoch
als gute Arbeiten von Chadt. Die Candelaber sind aus Tombak, mit dem
Ensemble übereinstimmend natürlich im Renaissancestyl von Oberbaurath
Ritter v. Ferstel entworfen. Die Idee, das Metall der Lichtträger mit
Schmelzfarbe zu verzieren, ist jedoch Schöpfungen der gothischen, vor
zugsweise der englisch-gothischen Periode entlehnt. Der vergoldete Metall
grund der Ornamente hat einen sehr satten angenehmen Ton, ein glanz
loses tiefes Goldgelb. Lobende Erwähnung verdienen ferner noch die
Emailverzierungen an dem Bronzeluster des grünen Zimmers in der
Haas’schen Exposition, welcher aus dem Atelier Han u sch hervorge
gangen ist; ferner die am Ehrenbecher des Künstvereines für Böhmen in
Prag, nach Zeichnung des Malers Fr. Wachsmann von Joh. Pavlansky
daselbst ausgeführten Ornamente.
Ratzersdorfer in Wien hat unter seinen ausgestellten Schmuck -
und Toilettegeräthen kaum ein Stück, das nicht mit Emails reichlich aus-
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