272
Gewerbemuseums in Reichenberg* aufzufassen, die auch in Wolken ver
schiedene Putten mit dem Monogramm A. A. unter einen Kurhut aufweist,
vielleicht auf Anna Amalia von Sachsen-Weimar (1739 bis 1807) zu beziehen,
wobei der Kurhut eine Anspielung auf ihre braunschweigische Herkunft
sein könnte. Auch das ebenso schöne Frühstückservice bei Emil Weyer
busch in Elberfeld** gehört zu der gleichen Gruppe.
Ein Putto der zwei Initialenmedaillons, mit P S und N S bekränzt,
erscheint auch in dem obersten der drei ausgesparten, kreisrunden Bilder
■ ■
m
Abb. 11. Frühstückservice im Landes-Gewerbemuseum in Stuttgart (Inv. Nr. g, 431)
der königsblauen Marcolini-Fußplatte des Stuttgarter Landes-Gewerbe-
museums (Inv. Nr. 14, 148; Abb. 8), deren sonstige zwei ovidischen Szenen
— die Fragonard-Darstellung von Venus und Mars ist im Kunstgewerbe
des XVIII. Jahrhunderts eine der meistverbreiteten in den verschiedensten
Techniken — auf die populärsten Stichvorbilder zurückgehen. Das Jupiter
und Juno-Medaillon in Verbindung mit den Blumeninitialen E. A. L. finden
wir auf dem Service bei Konsul Eugen Gutmann in Berlin *** wieder; beide
sind dem Werke Loehnigs zuzuzählen.
* Abbildung in Pazaurek, „Keramik des Nordböhmischen Gewerbemuseums“ (Reichenberg, i go5),Tafel 16.
** Düsseldorfer Ausstellung von 1902, Nr. 856.
*** Abbildung bei Berling, „Meißner Porzellan“, Tafel XXIX.