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noch erhalten wurde, sind inzwischen auch zerrissen worden«. Nun ergeht
sich der Bericht in Betrachtungen über den Zolltarif, um zu folgendem
Schlüsse zu kommen: »Als natürliche Consequenz des neuen Zolltarifes
sieht der Bericht eine Entfremdung der Nationen an. Oesterreich-Ungarn
wird in diesem Tarife eine precäre Aushilfe seiner Finanzen, aber eine
durchgreifende Vertheuerung des ganzen Lebensunterhaltes des Volkes und
in Folge des Mangels an Concurrenz mit der ausländischen Industrie ein
Nachlassen des Fortschritt-Triebes in seinem eigenen Gewerbefleiß wahr
nehmen.«
Wie mächtig die Interessen sind, welche Deutschland und Oester
reich aneinander knüpfen, zeigt die Conferenz hervorragender Kaufleute
aus Deutschland und Oesterreich-Ungarn, welche, wie die »A. A. Z.« be
richtet, vor Kurzem in Berlin stattgefunden hat, um die Vorbedingungen
einer Zollverbindung beider Reiche anzubahnen. Die österreichische Industrie
ist auf die deutschen Handelsstädte: Hamburg, Bremen, Stettin angewiesen;
die Donau, die ebenso ein deutscher als ein österreichischer Strom ist, zieht
durch beide Reiche. Ist Deutschland das Vorland und Nebenland von
Oesterreich, so ist Oesterreich-Ungarn das natürliche Hinterland für das
deutsche Reich. Beide Reiche sind volkwirthschaftlich aufeinander gewiesen.
Deutschland hat zahlreiche Häfen, welche den Wasserweg nach Amerika
bilden. Oesterreich hat leider nur zwei Häfen von Bedeutung, Triest und
Fiume. Spalato und Ragusa würden sich bald zu einem wichtigen Handels
platzentwickeln, wenn es mit dem Hinterland von Dalmatien, mit Bosnien und
der Herzegowina, verbunden wäre und hinlängliche Eisenbahnstraßen'nach
diesen ehemaligen türkischen Ländern und dem Aegäischen Meere hergestellt
würden. Die Politiker Ungarns, beeinflusst durch die Oesterreich feindlichen
Tendenzen des politischen und religiösen ungarischen Calvinerthums, das
auf eine vollständige wirthschaftliche Trennung Ungarns von Oesterreich
hinarbeitet und auch die Herstellung eines ungarischen Heeres in sein
Programm aufgenommen zu haben scheint, bilden das größte Hinderniss
der maritimen Entwicklung Dalmatiens, so der innigen wirthschaftlichen
Verbindung des deutschen Reiches mit Oesterreich-Ungarn.