A) Graeco-buddhistische Original-Bildwerke.
(Aus Swat, unabhängiges Land, an Affghanistan grenzend.)
Material: Thonschiefer und Sandstein.
Nr.
1. Buddha in Meditation mit gekreuzten Beinen sitzend, so
wie es Orientalen gewöhnlich thun, und die Almosen-
Schale haltend. Dies ist die gewöhnlichste Darstellung
Buddha’s; die Züge indess sind durch griechischen
Einfluss veredelter dargestellt. Im Basrelief ist Buddha
wieder, sitzend, umgeben von Höflingen, Männern und
Frauen, die sich ihm ehrfurchtsvoll nahen. Er trägt
hier das prinzliche Diadem und einen Schnurrbart,
Zeichen seines Ranges, die er ablegte, als er Busser
wurde. (Dies wird durch andere Bildwerke weiter
erläutert.)
2. Buddha intervenirt, um einem Jüngling, der unter einem
Baum hingerichtet werden soll, das Leben zu retten.
Symbole des Baum-, Schlangen- und Feuerdienstes sind
dargestellt, welche fernere Erläuterungen sich auf
anderen Bildwerken finden.
3. und 4. Kurzleibige Figuren, welche einen Rosenkranz
tragen, der ursprünglich eine Schlange war. Ver
gleiche den Bacchus - Tanz auf indo-buddhistischen
Bildwerken in Prof. Leitner’s Sammlung im South
Kensington Museum (hier in Wien photographisch dar
gestellt), eben so wie die Nachbilduug in hellblau ge
färbtem Thon griechischer Kampfspiele, ebenfalls im
österreichischen Museum.
5. Buddha, mit einer Hand Segen empfangend, mit der
andern denselben gebend.
6. Buddha, von Leuten aus niederen Kasten umgeben.
mus, beide ihrer Richtung nach kosmopolitisch, durchdrangen sich
und schufen eine eigene Kunstwelt, deren Anschauung uns jetzt
erst vergönnt ist, die graeco-buddhistische, bis im Laufe der Zeit
ein Ermatten dieses Aufschwunges stattfand und damit zugleich
ein Zurücksinken in die alt-indische Formlosigkeit. Mit diesen.Em _
deckungen ist also für die griechische Kunstgeschichte ein neues
Blatt eröffnet «