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in der linken Hand. Der linke Fuss ruht auf einem
Fussschemel. Der obere Theil des Körpers ist nackt.
Der rechte Arm fehlt, aber sonst ist das Stück
sehr gut erhalten. Der Kopfputz ist reich. Die Augen,
welche stark hervortreten, sind viereckig ausgeschnit
ten. Es ist das auffallendste Stück des Lahore-
Museums. Die Umrisse sind kühn, die Haltung frei
und der Ausdruck würdevoll. Kleine Figuren sind
rechts und links angebracht, und gehören wahrschein
lich den besiegten Aborigenen zu. (Siehe auch die
bereits erwähnte Abhandlung von Professor Curtius.)
74. Inschrift in Ariano-Pali aus dem Jahre 46 A. D. im
26. Jahre der Regierung des Königs Gudofarasa oder
Gondofares der Aurea Legenda, welcher den heiligen
Thomas hingerichtet haben soll. (Das Datum der In
schrift ist Samwat io3, der 4. Tag des Monats
Vesäth und endet mit den Worten »sa-puyae matu-
pitu - p uyae« = für seine eigenen religiösen Verdienste
und für die seines Vaters und seiner Mutter.) Diese
Inschrift war am wahrscheinlichsten der Errichtung
einer Stupa oder Vihara beigesetzt. Der Stein, auf welchem
die Inschrift war, wurde, ehe Prof. L e i t n e r ihn von
Hoti-Mardan nach Lahore brachte, zum Zerstossen
von Gewürzen gebraucht, wie Cunningham
meint, seit Jahrhunderten. Nach unsäglicher Mühe stellte
Prof. L e i t n e r die Inschrift her, welche er durch Photo
graphie und Lithographie vervielfältigte und schon 1871
an die gelehrte Welt verschickte. Dieselbe ist nun als
nachgebildeter Facsimile- und Gypsabguss in Wien.
V 75. Inscription in Scharada-Schrift, zuerst von Dr. Leit-
ner anno 1866 am Hause eines Fischers in Srinagar,
der Hauptstadt von Kaschmir, entdeckt; soll von einem
Dharmänka, Bruder des Madanänka, herrühren und
lautet, nach Professor G. Bühl er, wie folgt:
1. vyavahitatarades’äs’eshadhanvaprakära pravana (?) . .
2. kabkävasyäspadam | su (?) . tasya . avikalaphala
bhä [jäm bhä]
3. janam paurushänäm samajani Madanänkaph putra-
ratnam cha