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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 12)

 
Gruppe aus der keramischen Ausstellung Newyork 1907. Arbeiten von Mary Hicks, Karoline Hoffmann, 
Mrs. Proctor und Miss Christianson 
volle Kunst gegen manirierte Derbheit umzutauschen. Robert Henri war im 
letzten Sommer mit einer ganzen Klasse vorgeschrittener Schüler in Spanien. 
Da er an der Spitze der Sezession steht, so werden wir ihm in Zukunft noch 
oft begegnen und bei Gelegenheit der kleinen Ausstellung, die der neuen 
Sezession als Vorläuferin diente, nochmals von ihm zu sprechen haben. 
An iiguralen Bildern von Bedeutung wären hier etwa noch nennens- 
wert: Ein sehr fein empfundenes Mädchenbildnis von G. R. Barse jr., „Der 
Kotillon" von H. M. Walcot, einen Kinderball darstellend und durch charak- 
teristische Zeichnung exzellierend, dann William Thornes sehr zartes Frauen- 
bildnis und Will Howe Fo0te'S „Junges Weib in Schwarz und Weiß", das 
große malerische Reize aufwies. Ella Condie Lamb hat ein fein empfundenes 
Porträt der Künstlerin Anna Belle Kindlund gesandt. Auch W. T. Smedley 
hat ein gutes Männerporträt geliefert, ebenso der japanisierende Albert 
Herter. Der durch Holland beeinßußte Walter Florian hatte ein scharf 
charakterisiertes Porträt des bekannten Schriftstellers Udo Brachvogel aus- 
gestellt. Mrs. Brewster Sewell hat wieder Frauenbildnisse beigesteuert, die 
wie immer als recht gute Nachahmungen der großen Engländer Sir Walter 
Lawrence und Lord Leighton anzusehen sind. Ihr Gatte Robert Sewell 
malt ebenfalls nach englischem Muster. Seine dekorativen Gemälde sind 
stets in präraffaelitischer Manier gehalten. Ein gutes, sehr kräftiges Männer- 
porträt hat der junge Maler S. Wolf geliefert, das neben der vielen gemalten 
Weiblichkeit wohltuend wirkte. Matilde de Cordoba und Mary Teresa Hart 
sind mit recht anmutigen Bildnissen ihrem eigenen Geschlecht treu geblieben. 
Louis Loeb's Frauenkopf Mirandä voll wundersamen Schmelzes hob sich 
wohltuend von den vielen weiblichen Studienköpfen ab. Die diskrete Be- 
handlung des Körpers, der Drapierung und des üppigen Wellenhaares ver- 
leihen dem Bild besonderen Reiz. Charles Frederick Naegele's „Evelyn" ist 
ein Mädchenkopf, der uns die Amerikanerin in ihrer fast klassischen Schön- 
heit zeigt. E. Irving Couse ist seinen Genrebildern aus dem Indianerleben
	        
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