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Volltext: Führer durch die Costüm-Ausstellung

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Mit den letzten Figuren dieser Abtheilung betreten wir bereits 
das national-slavische Trachtengebiet. Da wir zuerst die cisleitha- 
nischen Länder durchwandern wollen, gelangen wir von den 
Dalmatinern nordwärts vorgehend zu den Krainern. An Stelle der 
feinen „serbischen“ Leinwand tritt nunmehr eine gröbere, die 
aufgelegten Goldschnürchen werden durch blau-rothe Garnstickerei 
ersetzt, die bequemen Pluderhosen weichen enganliegenden Bein 
kleidern. 
An der nun folgenden linken Galleriewand setzt sich zu 
nächst Cisleithanien in seinen national-slavischen Oostümen fort. 
In der einmal eingeschlagenen geographischen Richtung weiter 
schreitend, gelangen wir zu dem böhmisch-mährischen Trachten 
gebiete. Die mährische Tracht hat sich den nationalen Sonder 
charakter augenscheinlich in höherem Grade bewahrt. Der Han- 
nake kleidet sich noch heute in das kurze Jäckchen, das er ebenso 
wie seine Hose mit Stickerei reich verziert trägt; dagegen hat der 
böhmische Bauer bereits den modischen langen Rock angethan 
und den bunten Schmuck der Stickerei. grösstentheils bei Seite 
gelassen. 
Ein ähnliches Verhältniss gewahren wir in der folgenden 
(mittleren) Abtheilung der linken Galleriewand, wenn wir die 
Polen mit ihren langen Röcken mit den daneben befindlichen 
Ruthenen vergleichen: an den Polen das Vorherrschen dunkler 
Farben, bei den Ruthenen dagegen helle Leinentracht, Pelzjacke 
mit Ledermosaik und buntgewebte Taschen. — Die zwei letzten 
Figuren der mittleren Abtheilung bilden mit der 
dritten (letzten) Abtheilung ein zusammengehöriges Ganzes, 
das uns mit Kroatien nach Transleithanien hinüberführt. Hier wird 
die Verzierung immer bunter und abwechslungsreicher. Konnten 
wir in Cisleithanien zwischen einzelnen Ländern unterscheiden, 
so haben hier bereits die einzelnen Kreise grosse Verschieden 
heiten gegen einander aufzuweisen. Man vergleiche nur die Trachten 
von Agram, Pozega, Sissek und Essegg, um die grosse Mannig 
faltigkeit, die auf engem Boden neben einander sich entfaltet, zu 
würdigen. 
Haben wir hiemit den Rundgang um die Gallerie vollendet, 
so betreten wir den anstossenden
	        
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