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Volltext: Katalog der Special-Ausstellung von farbigen Kupferstichen

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schwarzen Linien abgedruckten Blattes. Farbe musste 
in Farbe vertrieben und verschmolzen sein und Con- 
touren, Schatten, Rundung, das Nahe und das Ferne 
darstellen. 
Für diese Aufgabe kam unserem Künstler eine andere 
Erfindung zu Hille, welche bereits im 17. Jahr* 
hunderte ein in hessischen Diensten stehender Ollicier, 
Ludwig von Siegen, gemacht hatte, nämlich jene Manier 
des Kupferstiches, welche man „Schwarzkunst“ {Maniere 
noire) oder auch Schabkunst nennt. Diese Manier 
stellt ihren Gegenstand nicht in Linien dar, sondern in 
abgestuften Tönen vom Schwarz zum Weiß, in Tönen, 
welche etwa der Arbeit des Wischers gleichen. Zu 
solchem Zwecke wird mit Hilfe einer „Wiege:“, eines 
kleinen, mit Stacheln versehenen Instrumentes, die 
ganze Fläche der Kupferplatte gleichmäßig rauh ge 
macht, so dass ein Abdruck derselben, ein schwarzes 
Blatt von sammtartiger Weiche ergeben würde. Um 
nun eine Zeichnung auf solcher Platte hervorzubringen, 
wird mit einem Schabeisen die Rauhheit hinweg 
genommen, dort mehr, wo das höchste Licht sein soll, 
weniger in den Halbtönen; überall abgestuft nach der 
Intention des Künstlers und dem Erfordernisse der 
Zeichnung. 
Der Abdruck einer solchen Platte ergibt ein Bild 
in Tönen von außerordentlicher Weichheit und ohne 
eingezeichnete Contouren, ein Bild, wie in schwarzer 
Farbe gemalt. 
ln der gleichen Weise nun bereitete Le Blon seine 
Platten, und zwar für die drei Farben: Blau, Roth 
und Gelb. Einen Unterdrück in Schwarz ließ er hin-
	        
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