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träts, meist dem Theater angehörig. Sein dem Raume
nach größtes Werk ist das „Project eines für den
König zu errichtenden Monumentes“ nach dem jüngeren
Moreau (1790), ein Werk mit zahlreichen Figuren,
welche das Monument umstehen.
Janinet hatte einen mitstrebenden, wenig jüngeren
Zeitgenossen, Rivalen in der gleichen Technik, der
ihn in Kunst und Gunst noch übertraf. Louis Philibert
Debucourt (1755 bis 1832) hat einen Vortheil vor
Janinet voraus; er war nicht bloß Graveur, sondern
auch Maler, und zwar ein Genremaler, dessen Bilder
großen Beifall fanden. Als Maler hatte er begonnen,
und die Gunst, welcher seine Bilder begegneten, ver-
anlasste ihn, sie in der Tuschmanier zu vervielfältigen.
Als Maler besaß er einen überaus feinen Farben
sinn, der ihm in der farbigen Wiedergabe durch
den Druck der verschiedenen Platten gut zu statten kam.
Denn es kam unendlich viel darauf an, wie sich
eine Farbe auf die andere legte, um die Zahl und
die Abstufung der Töne hervorzubringen. Er war als
Genremaler ein scharfer Beobachter des Lebens und
wusste seine meist kleinen Figuren höchst lebendig
mit fesselnder Charakteristik darzustellen. Jede der
zahllosen Figuren war aus dem Leben gegriffen und
mit höchster, studirter Bestimmtheit in der oftmals
verwirrenden Menge dargestellt. Und dabei war das
Gesammtcolorit des Bildes höchst harmonisch, die
Wirkung vortrefflich, die Töne ebenso bestimmt wie
fein und zart. Maler und Stecher arbeiteten in ihm
auf das glücklichste einander in die Hände.