A. Vorlesungssaal.
3
(Theorie und Praxis der Photographie mit Bromsilber-Emulsionen, Wien 1881,
pag. 53) hergestellt. Die Expositionszeit betrug bei dem Plane 3 Minuten,
bei der Galvanographie 8 Minuten (mehr Details in den Schatten brachte
auch die doppelte Expositionszeit nicht heraus).
Entwickelt wurde mit Ferro-Oxalat, Verstärkung nicht angewendet.
V. Photo-Litliographien.
A) Reproduction eines Holzschnittes mit Typendruck. — B) Reproduction
eines Holzschnittes von Hans Burgmair (1516) aus „Kaiser Maximilian’s
Triumph“. — C) Reproduction einer Federzeichnung von Geiger (Kaiser
Karl V. nach der Einnahme von Tunis). •— JA) Reproduction einer gezeich
neten Karte (Umgebung von Wien von Hauptm. Albach). — E) Repro
duction einer gezeichneten Karte (Umgebung von Bruck von Hauptmann
Albach). — F) Reproduction eines Kupferstiches („Winter“ von Marak). —
(?) Reproduction eines Globus aus der Mitte des XV. Jahrhunderts. —
H) Reproduction einer Karte des Monte Nuovo bei Pozzuoli aus dem
Jahre 1538, gestochen von dem „Meister mit der Fussangel“. — I) Repro
duction eines Holzschnittes (Bär im Kampfe mit Wölfen) von Specht. —
K) Reproduction der ältesten Karte von Niederösterreich.
(Die Bilder A, C, I), E, G, H, I, K wurden mit Husnik’s Papier, jenes
B mit gewöhnlichem Albuminpapier, jenes F mit Gelatinepapier auf dem
Steine umgedruckt.)
Operationsmethoden.
1. Mittelst Albuminpapier. Gewöhnliches photographisches Albumin
papier wurde mit der Rückseite auf eine 4proc. Kaliumbichromat-Lösung
bis zum vollständigen Durchtränken der Papier- und Albuminschicht mit
derselben schwimmen gelassen und getrocknet. Copirt wurde bis zum Er
scheinen des braunen Bildes (von der Rückseite schwach sichtbar), dann
mittelst einer Sammtwalze mit einer (vorher auf einer Steinplatte gut ver
theilten) Umdruckfarbe schwach geschwärzt. (Die Umdruckfarbe bestand
aus: lithographische Umdruckfarbe 2, weisses Wachs 1, Terpentinöl (weisses)
bis zur Erreichung einer Syrupconsistenz.) Sodann wurde die Copie in
Wasser getaucht und mittelst eines Schwammes von den löslich gebliebenen
(nicht belichteten) Albumintheilcheu sammt der daran haftenden Schwärze
gereinigt; die Copie sodann getrocknet. (Das Verfahren eignet sich nur für
derbere Zeichnungen, im Negativ mit sehr klaren Linien und sehr dichtem
Grunde vorausgesetzt.)
2. Mittelst Husnikpapier. Dasselbe wurde nach der von Husnik
angegebenen Methode (Husnik, Gesammtgebiet des Lichtdruckes, 2. Auf
lage, Hartleben’s Verlag) behandelt, jedoch bei Anwendung obiger Umdruck
farbe und Gebrauch der Sammtwalze.
3. Mittelst Gelatinepapier. Gut befeuchtetes und auf einer horizon
talen Glasplatte aufgequetschtes Papier wurde mit einer warmen Gelatine
lösung 1 : 30 übergossen (auf IQ cm Oberfläche 0‘062 ccm Lösung) und
nach dem Erstarren der Gelatine zum Trocknen aufgehängt. Zum Gebrauche
wurde das Papier in einem 4proc. Chrombade sensibilisirt und nach dem
Trocknen das Copiren, wie oben angegeben, vorgenommen. Die Copie
wurde dann in kaltes Wasser zum Aufquellen getaucht, auf eine Glasplatte
gelegt und mit der Sammtwalze eingeschwärzt, wobei die Farbe blos an
den belichteten, also nicht aufgequollenen Bildstellen hängen blieb und so
das Bild entwickelt wurde.
Die nach den vorskizzirten Methoden erzeugten und trockenen, fetten
Bilder wurden vor dem Umdrucke zwischen feuchtes Maculaturpapier bis
zum Geschmeidigwerden gelegt, hierauf wie Authographien auf den Stein
übertragen und weiter behandelt.
(Siehe VI. „Vorgang bei Herstellung einer Photo-Lithographie“.)
VI. und VIII. Bildliche Darstellung
des Vorganges bei Herstellung von Photo-Lithographien und Lichtdrucken.
(In den vorhergehenden Abschnitten I und V behandelt.)
*
1