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E. WOHNHAUS UND CLUB
DES VORORTS
Zum amerikanischen Einfamilienhaus hat sich Walter Tallmadge
in seinem Aufsatz Nr. IV in diesem Katalog geäußert. Einige der
ausgestellten 5ücher behandeln das Landhaus als besonderes
Thema.
Leichter noch als bei den Großbauten lassen sich beim ameri
kanischen Landhause die verschiedenen Komponenten erkennen: Die
altenglische Überlieferung mit ihren Backsteinfassaden, dem steilen
Ziegeldach, dem Hauptkamin am Giebel usw.; — die französische
Tendenz wohlhabender Kreise (vergl. z. B. bei Pope Nr. 336 ff., Gil-
christ Nr. 299) —; die spanischen Einflüsse, die vom sonnigen
Westen und Süden hereinkommend (span. Klosterbauten der Früh
zeit), besonders die malerisch glatte weiße Wand mit einem oder
dem anderen Einzelmotiv, das flache Dach, die Gartenmauer und
dergl. mitbrachten; — der Bungalow, das einfache Sommerhaus in
niedriger Haltung und beschränktem Raum; — last not least das alte
Ansiedlerhaus in Holz, das, wenn es nicht „colonial“ ist, unverkenn
bar niedersächsische Anklänge hat und drüben meist mit „dutch“
bezeichnet, also wohl auf die holländischen Siedler zurückgetührt
wird.
Die Ausstellung bringt eine ganze Anzahl Grundrisse. Eine
starke Tradition in der Gestaltung des Lebens und die ungeheure
Menge der jährlich neu entstehenden Wohnhäuser hat gerade beim
Landhausbau den Künstlern in den Staaten reichere Praxis und Er
fahrung gesichert, als in irgend einem anderen Lande, selbst als in
England. Auch auf diesem Gebiet ist die Güte der öffentlichen Pro
paganda für praktische und gualifizierte Leistungen bemerkenswert.
Es sei hierzu auf die Bauvorschläge der Gesellschaft „Architects
Small House Service Büro“ in Minnesota (Nr. 245 des Katalogs), auch
deren Publikation in Buchform, sowie auf die Drucksachen der Ame
rican Face Brick Association in Chicago und der Michigan Retail
Lumber Dealers Association in Grand Rapids noch besonders ver
wiesen.