den übrigen Theil des Comitats aber, also Stuhlweißenburg nebst
Umgebung, für sein eigenes Haus in Besih nahm. ^>hre eigentliche
tströße sedoch verdanlte die Stadt dem heiligen Stefan; an seinem
Feste wurden hier später die Gerichtstage abgehalten; auch der
Reichstag trat früher oft in Stuhlweißenburg zusammen und die Könige von Ungarn
wurden zumeist hier gekrönt und bestattet. Der Glanz der Stadt hob sich auch dadurch,
daß Stefan der Heilige die Kirche zur heiligen Jungfrau erbauen ließ als Krönungs
und Begräbnißstätte der Könige. Dieser Dom gehörte durch seine Größe, wie durch den
verschwenderischen Glanz seiner Ausstattung zu den bedeutendsten in ganz Europa. Er
stand unter einem besonderen Propst und dieser war hinsichtlich der dem Dome
zustehenden Rechte auch von der bischöflichen Jurisdiction eximirt.
Dem Beispiele Stefans des Heiligen folgten noch andere Könige. Sie umgaben
die große Kirche mit Kapellen; die des Prinzen Emerich lag westlich, die Ludwigs des
Großen südlich, die des Königs Matthias nördlich der Domkirche, und allesammt waren
sie Meisterwerke der Baukunst. Südwestlich vom Dome erhob sich die königliche Burg,
als deren Begründer gleichfalls Stefan der Heilige angesehen wird, bind noch andere
schmuckreiche Kirchen wurden von einzelnen Königen anfgeführt; so die St. Peterskirche,
Ungarn IV.
Das Rathhaus zu Stuhlweißeuburg.