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Volltext: Katalog der Theodor Graf'schen Funde in Aegypten

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203. Borte. Eine in den Farben wie in der Ausführung gleich delicat 
behandelte Gobelinarbeit. Der gelbe Grund enthält getupfte Wellen 
linien und als Beränderung erscheinen isfa-(H)-Linien (s. Anm. zu 
Nr. 121 —122.) 
204. Bruchstück einer Tunica aus uni-gestreiftem Linnenstoff. Die breite 
prächtige, in Combination mit der Textur ausgeführte Gobelinborte 
enthält schön stilisirte Blattmuster. In den Randstreifen erscheinen 
auf rothem Grunde abwechselnd weisse Kreuz- und Blattfiguren. 
205. Zu voriger Nr. 204 gehörig. Ein feines, braungestreiftes Wollstoff- 
Restchen, welches benäht ist mit einer Borte, deren violetter Grund 
weisse Arabesken zeigt. Bruchstück eines Unterkleides. 
Dazu gehört auch der Purpurstoff feinster Textur. 
Der Purpurstoff gehörte zum untersten Bekleidungsstück, wenngleich es fraglich 
bleibt, ob dasselbe direct mit dem Körper in Berührung kam. Darüber wurde, 
mit der Ornamentation nach innen gekehrt, das wollene Unterkleid (Nr. 2o5) 
angezogen und als oberstes Gewand, doch gleichfalls mit der Decoration nach 
innen gewendet, kam die Tunica (Nr. 204). Ueber die Bestattungs- respective 
Bekleidungsweise der Griechen und Römer in nachchristlicher Zeit sind die aus 
unserm Funde geschöpften Daten zu vergleichen, welche in meinem gedruckten 
Vortrage über denselben biedergelegt sind. 
206—207. Zwei verschiedene kleine, aufgenäht gewesene, viereckige Mode 
abzeichen (tabulae), deren auf blauem Grunde erscheinende Orna 
mentik schwer entzifferbar ist. 
208. Schöner, mit Linnen combinirter Gobelin-Orbiculus. Im Purpurgrunde 
erscheinen vier vortrefflich gezeichnete Krüge und Vasen, aus deren 
in’s Viereck zusammengestellten Oeflnungen Rankenornamente 
wachsen und sich verschlingen. 
209. Schöner safrangelärbter (kpokujtöc) Wollribs, gemustert mit breiten 
orangefarbigen Streifen. In Combination mit diesem Gewebe erscheinen 
die breiten Gobelinspangen (s. Nr. 124) von überaus farbenkräftiger 
Wirkung. Sie sind mit My (I = M)-Linien eingefasst (s. Anm. zu 
Nr. 121 — 122). Am Rande des Ribsstoffes sieht man noch die 
Ueberreste einer aufgenähten violetten Wollborte mit überschossenen 
Mustern. 
2I0 21I . Rother Wollribs, geschmückt mit aufgenähten breiten Gobelin 
borten, deren weisse Musterung (feine Arabesken, Thier- und 
Menschenfiguren) von violettem Grunde sich abhebt. 
212. Eine mit weichem gelblichen Wollstoff combinirte Gobelinborte. 
Dieselbe enthält auf rothem Grunde einen weissen Bandstreif, in 
welchem sich stilisirte Thiergestalten rhythmisch nach rechts bewegen. 
Der »laufende Hund« dient als Beränderung. Sehr delicate Arbeit. 
21 3. Leinenstoff mit aufgenähter Gobelinborte, welche rhythmisch wieder 
kehrende Vogelgestalten enthält. Alter Stil.
	        
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