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enthält, das von vier Vogelgestalten und vier Blüthenornamenten
umgeben ist.
262. Bruchstuck einer gelben, weiss gestreiften Wollnbs - Tumca. Die
Anordnung genau wie bei Nr. 260, nur ist die Saumborte breit und
erscheint in die Hälfte getheilt auch noch als Besatz längs dei
Schnureinfassung an der Naht aufgenäht. Die viereckige tabula
enthält ein kleines Kreisornament, welches von vier Pfauen und vier
Bäumchen umgeben ist (»habens histoi'iam pavonum cum ai boi ibus«).
263. Eine Binde (Zuivri, arab. \unnär) zur Befestigung (Umschlingung)
des Todtentuchs (s. Nr. 19). Länge 1 • 38 Meter. Dieses ganz merk
würdige Stück ist in eigenartiger Weise hergestellt. Es besteht in
einem dunkelbraunen, mit zarten weissen Flachstich-Ornamenten
bestickten Wollribs-Band, welches sehr kunstvoll an einem breitem
Baumwollstoff aufgenäht ist, nämlich: an dem letzteren wurde genau
in der Breite des einzusetzenden bestickten Ribsstreifens der Einschlag
aus Ersparungsrücksichten ausgelassen, so dass sich dem Auge in
der geschilderten Breite sozusagen ein transparentes Band der Kett
fäden darbietet. In dieses hinein ward nun der Ribsstreifen einge
setzt, indem der umgeschlagene Baumwollstoff dabei als Besäumung
und Unterlage der Rückseite diente. — Hier ist der Baumwollstoff
losgetrennt und flachgelegt.
264—265. Dieselben Binden in vollkommenem Zustande; der als Besäumung
und Unterlage in gleicher Weise dienende Baumwollstoff ist nicht
aufgetrennt.
266. Eine gleiche Binde, doch ohne Flachstickerei. Mit aufgetrenntei
Unterlage.
267. Die Rückseite dieser Binde. Man sieht hier deutlich in ihrer Breite
die flottliegenden, das Gewebe zusammenhaltenden Kettfäden, auf
welche der Ribsstreifen gelegt ist.
268—269. Bruchstücke eines genau nach der vorbeschriebenen Manier
angefertigten, jedoch mehrfach gestreiften Einschlagtuches (für den
Todten). Die an der rechten Seite umgeschlagenen Enden lassen
wieder die flottliegenden Kettfäden der Rückseite erkennen.
270. Die grössere Hälfte eines Linnen-Hemdes mit eingesetztem langen bis
an die Handwurzel reichenden Aermel (camisia manicata). Das Aermel-
ende wie der gerade Halsausschnitt sind mit einer merkwürdigen
Reliefstickerei benäht: auf einem Untergrund von Kettfäden sind
querüber feine verschiedenfarbige Strähne und Schnürchen derartig
kunstvoll mit unsichtbaren Stichen in Streifendessins aneinander
gereiht, dass sie die Kettfäden völlig decken und diese nur dort
unterfangen, wo sie zur Bildung des zarten Weissmusters aufgezogen,
an die Oberfläche treten sollen. Das Weissmuster besteht in + und