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je zwei Rundschilden besetzte Compartimente, welche je zwei männ
liche Gestalten und Blätterschmuck aufweisen.
342. Feiner gelber Wollribs mit plane eingearbeiteter viereckiger Gobelin
tabula. Die Darstellungen sind mir unerklärlich.
343. Sehr grobes Leinen mit aufgenähter (mit feiner Leinwand unter
legter) doppelter Gobelinborte alterthümlichen Stils und zarter rother
Beränderung (mit dem »laufenden Hund«)- Als erkennbares Motiv
erscheinen im rothen Grunde stilisirte Entenfiguren.
344. Sehr alterthümliche Gobelin-Halsschlitzborte mit Achsel-Orbiculus»
von einer uni-gestreiften Tunica. Der Saum der Halsborte ist mit
einer zierlich gearbeiteten blauweissen Tresse besetzt, die Borte selbst
enthält, unter Rundbögen gestellt, verschiedene Blattfiguren. Der
Achsel-Orbiculus weist ein von sitzenden Enten umgebenes inneres
Rundschild auf, in dessen Mitte sich eine mit Früchten gefüllte
Opferschale befindet.
345. Gobelinborte mit Leinenstoff, zu voriger Nr. 344 gehörig.
346. Bruchstück einer uni-gestreiften Pracht-Tunica. Erhalten ist noch das
Endstück einer sehr breiten combinirten Gobelinspange. Dieselbe
weist innerhalb ihrer zierlichen lilienartigen Beränderung Rund
medaillons mit figuralen Darstellungen auf: nach Art der Revers-
Darstellungen auf spätrömischen Münzen zwei männliche Figuren
gemeinschaftlich einen Kreuzstab haltend; die eine Figur mit Kreuz
diadem den Kaiser, die andere den Thronfolger vorstellend. Unvoll
kommene Nachbildung. Die am Ende zu einem schmalen Streif sich
verengende Spange hat als Kopfstück ein blattförmiges Ornament,
in welchem sich ein laufendes Thier (Löwe?) befindet. Von der
zweiten rechten Spange sind nur mehr die Kettfäden übrig geblieben.
347. Leinenärmel mit Gobelinbesatz. Die durch rothe Streifen getheilte
Borte zeigt auf blauem (grün gewordenen) Grunde Entenfiguren
zwischen vegetabilischen Ornamenten. Farbenfrisch.
348. Unterer'Theil einer Prachttunica aus lichtgelbem Wollribs, combinirt
mit einer viereckigen violett dessinirten tabula und breiter Saumborte
(Usta), welch’ letztere am Aussenrand mit gelben, filzigen Büscheln
besetzt ist (s. Nr. 223). Die tabula zeigt sich auf weissem Grunde ein
von zwei männlichen Gestalten gehaltenes Rundmedaillon, in welchem
sich ein nach links schreitender Löwe befindet. Diese Scenerirung
ist nach der Stellung der tabula im Gewebe liegend aufgefasst; da
neben links und rechts aufrecht zum Gewandstück, zwei als Säulen
träger gedachte menschliche Figuren. Die Saumborte enthält eine
Reihung cannelirter, durch Rundbögen verbundener Säulen, zwischen
welchen sich aufrechte Menschenfiguren (zum Theil Darstellungen
der in Todtentücher gehüllten und mit den Binden umwickelten