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Volltext: Katalog der Theodor Graf'schen Funde in Aegypten

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408. Linnenzeug mit aufgenähter altertümlicher Gobelinborte: zwischen 
Hohlkehlen vegetative Ornamente. 
409. Bruchstück einer uni-gestreiften Leinentunica. Sichtbar ist eine 
Spange (s. Nr. 124), ferner ein Theil des geraden Halsbesatzes und 
eines Orbiculus (Brust- oder Rückenstück?). Letzterer und die 
Spange sind plane eingearbeitet, der Halsbesatz ist aulgenäht. Haupt 
motiv auf rothem Grunde: Blattfiguren. 
410. Aermel einer orangefarbigen, mit lichtgelben Streifen dessinirten 
Wolltunica. Der Gobelinbesatz enthält auf violettem Grunde das 
als Sigle königlich säsänidischer Fabriken anzusehende persische 
Signum majestatis »gedmin«, d. i. majestas, ornamental aufgetasst 
in rhythmischer Wiederholung. Die Beränderung an der Handwurzel 
H wird durch eine Buchstabenlinie gebildet, welche wieder genau der 
unter Nr. 402 beschriebenen Gammadion-Linie entspricht. 
So ist denn auch hier wieder der p er s i sehe Ursprung des Gewandstückes, 
das uns auch im Uebrigen vollständig mit dem ganzen wohlerhaltenen Gobelin- 
schmuck vorliegt, ausser Zweifel gesetzt. (S. Nr. 400-401 und 402). Die Form 
der persischen Sigle weist in die erste Hälfte des 7. Jahrhdts. n. Chr. 
411. Zartes schönes GobelinbÖrtchen. Darstellung wie Nr. 407, doch in 
Roth, Grün und Gelb ausgeführt. 
412. Feiner Leinenstoff, benäht mit einer, vegetative Ornamente bietenden 
Gobelinborte, welche am Saume von einer gedrehten roth-weissen 
Schnur besetzt ist. Alter Stil. 
413. Stückchen eines groben hänfenen Todtenlackens, zu Nr. 412 gehörig. 
414—416. Gobelinborten (Nr. 416 an einem aufgetrennten Aermel) ein 
facher Dessinirung. alterthümlichen Stils. 
4j 7 _ 4 ,8. Bruchstücke einer uni-gestreiften leinenen Prachttunica. Von der 
Gobelinausschmückung sind erhalten: an Nr. 417 eine plane com- 
binirte Spange (s. Nr. 124), ferner eine Achseltabula und ein Hals 
besatzstück, beide aufgenäht; an Nr. 418 eine doppeltheilige plane 
eingearbeitete Borte als Aermelbesatz. Diese in technischer Beziehung 
zart ausgeführten Gobelinwerke enthalten äusserst merkwürdige 
figurale Darstellungen: Spange und Aermelbesatz, beide roth grundirt, 
enthalten laufende Löwen (deren gelbe Mähnen sich von dem licht 
gehaltenen Körper abheben) rhythmisch abwechselnd mit nackten, 
nur eine Kopfbedeckung tragenden Schwimmerfiguren, welche auf 
geblasene Bockshäute mit den ausgespreitzten Armen vor sich 
umfassend, im Wasser schwimmen. Das letztere ist durch lichtblaue 
(grün gewordene) Wellenlinien, welche die Figur vollständig ein- 
schliessen, angedeutet. (Eine rohere Darstellung s. an Nr. 391.) Die 
Achseltabula (Nr. 417) zeigt auf rothem Fond innerhalb eines Rund 
medaillons als Mittelstück, eine rechtshin sitzende Amorette, welche 
eine Schale in den Händen hält. In den vier Ecken der tabula
	        
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