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Volltext: Der gute billige Gegenstand

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fabnkation heute ein einziger Mann imstande, mit tJilfe einer Maschine 
so viel zu produzieren, wie einst 70 Glasmacher mit Gehilfen. 
Die \orteile, die die Serienerzeugnng und mehr nocli die Ma.ssenerzeugmig 
bieten, lassen es angezeigt erscheinen, die Produktion auf wenige Typen 
emzuschränken. Die Tyiii.siorung der Glühlampen, die gleichzeitig auch 
eine Vereinfachung der Konstruktion bedeutete, machte die maschinelle 
Produktion in großem Stil möglich und senkte die Ihodnktionskosten 
erheblich. Auf der anderen Seite bedeutet die Tatsache, daß in den tleut- 
schen Hettengesebäften 60 Prozent der Holzrahmenmatratzen besonders 
angefertigt werden müssen, daß es gar nicht möglich ist, die vielen Typen, 
die gefordert werden, auf Lager zu hallen. Die Organisierung dos Bedarfes 
ist die \oraussotzung für die Organisierung der Produktion. 
Die Zerlegung des Arbeitsablaufes in einzelne Arbeitsvorgänge hat zwar 
den Vorteil, daß die Arbeit selber produktiver wird. Sie schafft aber viele 
Möglichkeiten, daß beim Übergang von einem \rbeitsvorgang zum andern 
Stockungen auftreten. die, entweder Arbeitsverzögerung oder .Ansammlung 
von halbfertigem Material, also Zinseinerlust bedeuten. Die organisierte 
Wiedervereinigung der zerlegten Arbeit zu einem lückenlosen und wohl- 
abgewogenen (lesamtablaiif aller Ai'beitsvorgänge hintereinander nennen 
wir Lheßarbeit. Das Beispiel der russischen Schuhproduktion zeigt, wie 
dm Produktionszeit vom Rohstoff bis zum Fertigfabrikat zunächst .-mf 
die Hälfte und bis zuin völligen Funktionieren der Fließfertigung auf 
den vierten Teil der ursprünglichen Zeit verkürzt wird. Fine Methode der 
Organisierung der I'ließreihe ist, die Transjiorlwege zu verkürzen oder 
die menschliche Transportarbeit durch ein mechanisches 'rrans])ortband 
zu ersetzen. Dadurch wird viel unproduktive .\rbcit erspart, uml das durch 
den mechanischen Antrieb des Mießbandes festgesetzte Tempo bedeutet 
Intensivierung der produktiven .Arbeit. So steigt in der russischen Schuli- 
prodiiklion das Produktionsergebnis pro .Arbeiter zunächst um 50 Prozent 
und schließlich um 100 Prozent. In einem wohlorganisiertön Betrieb 
sind che .Maschinen ihrer Anzahl nach so aufeinander abgestimml, daß das 
Produktionsergebnis der einen Maschinenart mit dem Produktionsergebnis 
der übrigen übereinstimmt. Ebenso sind aber auch die einzelnen Teile 
eines Unternehmens so aufeinander abgestimmt, daß an keiner Stelle 
verhältnismäßig zu viel oder zu wenig Personen beschäftigt sind. 
Wichtig ist, daß die Organe des Absatzes nicht zu sehr ins Gewicht fallen. 
Je großer der Umsatz, der auf eine in der A'erkaufsorganisation be 
schäftigte Person entfällt, desto geringer sind die Gestehungskosten. In 
dieser Beziehung bestehen große Unterschiede zwischen der Verkaufs-
	        
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