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Volltext: Der gute billige Gegenstand

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so "ut sein, nicht allein niaf5gobend, tla rlic schlechte Form oft hei den 
aus gutem Material gut ausgeführten Dingen in uns den Wunsch Avach- 
ruft, sie mögen um Gottes willen weniger haltbar sein, damit wir von 
ihrem Anblick möglichst bald verschont werden. Die intensivste Reklame 
tätigkeit kann, wie wir wissen, einer minderwertigen W are auf die Dauer 
nicht einen erhöhten Umsatz sichern, da die schlechten Erfahrungen des 
Ihihlikums, von Mund zu Mund gegeben, ausglcichende W irkung ausühen. 
Zur Aufklärung des kaufenden Publikums eignen sich am besten Aus 
stellungen, die, wenn sie straff organisiert sind, die nachhaltigste W irkung 
üben können, ohne theoretische Belastung wie sie etwa Bücher haben, 
lediglich durch die bloße Betrachtung der gut ausgewählten Dinge, die 
die in Jedem schlnmmernden guten Instinkte wecken. Voraussetzung ist 
aber, daß möglichst nur ein Problem in den mannigfaltigsten und 
interessantesten .Abwandlungen zum Mittelpunkt gemacht wird und das 
damit verbundene Ziel ohne viel Kommentar jedermann verständlich 
gemacht wdrd. Dieses muß in einer guten .Ausstellung wie ein roteif 
Faden vom .Anfang bis zum Schluß durchgehen. ,,Der gute billige 
Gegenstand“ ist ein solches Problem, das wert ist, zum Mittelpunkt 
einer Ausstellung des VV'erkbundcs gemacht zu werden, um in allei< 
Folgerichtigkeit durchleuchtet, das öffentliche Interesse anzurufen. 
Denn durch solche konsequente, sich wiederholende Ausstellungen wird 
das A'erantw’ortungsgefühl geschult, sowohl das der Veranstalter und 
der .Aussteller, wie auch das des Publikums. Wenn nun diese Praxis 
bewußt und wiederholt verfolgt wird, so bildet sich naturgemäß ein 
gesteigertes kritisches Urteil heraus, was den wesentlichsten Fort 
schritt bedeutet. 
Selbst die in scheinbarer Unabhängigkeit von allen Strömungen stehen 
den Einrichtungen, Avie Staat und Stadt mit ihren Hunderten von sehr 
Avichtigen Unterabteilungen, müssen trotz ihrer naturgegebenen ScliAver- 
fälligkeit erfaßt werden. Ihre bremsende und rückläufige Kraft kann 
eben nur durch Aufklärungsarbeit bezAvungen Averden, diese muß 
aber so sein, daß sie selbst bei vorgefaßtem Widerstand entw'affnend 
Avirkt. Nun ist der ,,verantAvorlungsvolle“ Beamte gottlob in einer Aus 
stellung auch nur Publikum und EinzelAvesen, weshalb er einem 
ZAviugenden und klaren Programm erliegen muß. Die erfreuliche 
und bezAveckte Folge ist nun die AusAvirkung auf sein ,,offizielles“ 
Tun. Nicht durch Eingaben und Aonsprachen, sondern infolge seiner 
besseren Einsicht, auf die es in erster Linie ankommt, Avird der 
Beamte für moderne Bestrebungen empfänglich gemacht und die
	        
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