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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe III (1867 / 25)

brachen Mittheilung gemacht, wir haben zu dem, was wir bereits berichtet, 
nichts weiteres hinzuzufügen. Schon bei der Gründung des Museums 
wurde die Schule in's Auge gefasst, der ,Verein der Industriellen" war 
der erste Verein, der das Museum öffentlich auiforderte, die Gründung 
einer solchen Schule in die Hand zu nehmen; der n. ö. Landtag, die 
n. ö. und die mährische Handels- und Gewerbekammer haben mit ein- 
stimmigen Voten die Gründung einer solchen Schule der kaiserl. Staats- 
regierung anempfohlen. Der rasche Abschluss der Handelsverträge, der 
auf dem Gebiete der Kunstindustrie dem geistigen Diebstahl eine Schranke 
setzt und die Industriellen nöthigt, auf eigenen Füssen zu stehen, hat in 
allen Kreisen der Monarchie das Bedürfniss nach Künstlern wach gerufen, 
welche für die Zwecke der Industrie speciell gebildet sind; er hat das 
Bedürfniss nach gründlich kunstgebildeten Arbeitern allen betheiligten 
Kreisen nahe gelegt. Der nen zu gründenden Kunstgewerbeschule des Mu- 
seums steht in dem Museum selbst ein Reichthum an Lehrmitteln zur Ver- 
fügung, wie kaum einer ähnlichen Anstalt auf dem Continente. Wo diese 
Sammlungen einer Erweiterung und Ergänzung bedürfen, -- und das ist bei 
den meisten noch der Fall, - da wird in den nächsten Zeiten dafür gesorgt 
werden, und wenn es gr-lingt, fiir diese Anstalt Lehrer zu erwerben, welche 
der Aufgabe nach allen Seiten gewachsen sind, und den betreffenden Fach- 
schulen eine zugleich künstleriswhe und dem praktischen Leben entspre- 
chende Richtung zu gehen vermögen, so hegen wir nicht den geringsten 
Zweifel, dass in wenigen Jahren die Kunstgewerbeschule sich ebenso 
lebensfähig erweisen werde, als es bei dem Museum der Fall gewesen ist. 
Mit dem Neubau des Museums und derGründung der Kunstgewerbe- 
schule tritt die Anstalt in einen erhöhten Wirkungskreis, in ein neues 
Stadium seiner Thätigkeit. Dass ihm diese hoifnungsreiche Zukunft ge- 
worden ist, verdankt es in erster Linie Sr. Maj. dem Kaiser, seinem er- 
habenen Begründer, Sr. k. Hoheit Herrn Erzherzog Rainer dem Pro- 
tector des Museums, und jenen Männern in den Ministerien des 
Unterrichtes und der Finanzen, die es möglich machten, diese 
grossen Schritte nach vorwärts zu thun und das Museum mit ihren Sym- 
pathien begleiten, mit ihrer Einsicht fördern. 
Statut der Kunstgewerbeschnle des k. k. österr. Museums 
für Kunst und Industrie. 
5 1. 
Die Kunstgewerbeschule hat die Heranhildung tüchtiger Kräfte für 
die Bedürfnisse der Kunstindustrie zur Aufgabe. Es bilden daher jene 
Zweige der Kunst, welche mit den Gewerben in nächster Verbindung 
stehen, die Hauptgegensxände des Unterrichtes und bedingen die Gliede- 
rung der Anstalt. 
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