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Volltext: Wien am Anfang des XX. Jahrhunderts : ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung, Band 2: Hochbau und Architektur, Plastik und Kunstsammlungen

Krankenhäuser. 
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Dr. Billroth aufgestellte 
Programm und damit 
auch der vom Architekten 
von Gruber entworfene 
Plan im Laufe der Jahre 
gar manche Änderungen 
erfahren. Zu dem Lage 
plane sei bemerkt, daß 
die Bauanlagen an die Ostseite des Grundstückes 
gerückt wurden, um den wertvolleren Baumbestand 
im westlichen Teile zu schonen, und daß bei der 
Gebäudegruppierung das größte Augenmerk darauf 
gelegt wurde, alle Krankenzimmer, also auch die 
mit hochliegenden Fenstergalerien versehenen 
großen Säle des Billroth-Pavillons, mit einer Lang 
seite in bester Weise, also nach Süden, zu orien 
tieren. Die durch einen Gang verbundenen vier 
Hauptgebäude, der Kronprinz-Pavillon für 24 Kranke 
erster oder zweiter Klasse, der Billroth-Pavillon für 
38 Stiftungsbetten oder Kranke dritter Klasse, der 
Reserve-Pavillon für sechs Kranke erster Klasse oder 
für Pflegerinnen und das Wirtschaftsgebäude sind 
großenteils unterkellert und umfassen zwei Wohn- 
geschosse, die in den drei zuerst genannten Ge 
bäuden nahezu übereinstimmen, während im ersten 
Stocke des Wirtschaftsgebäudes sich das Schulzimmer 
und die Wohnungen der Pflegerinnen und der Ärzte 
in voneinander getrennten Raumgruppen befinden. 
Östlich von der dem Gedächtnisse des Protektors 
gewidmeten Kapelle befindet sich das erdgeschossige 
pathologische Institut mit Laboratorium und Sezier 
zimmer. Auf die Einzelheiten der Anlage einzu 
gehen ist hier nicht der Ort, es sei nur noch er 
wähnt, daß die Anstalt zwei Werke des Bildhauers 
Ritter von Zumbusch besitzt, die Büste des Kron 
prinzen Rudolf und jene Billroths. Die Gesamt 
kosten der Anlage be 
trugen mit Rücksicht auf 
die bedeutenden Aus 
lagen für Bacheinwöl 
bung, Fundament- und 
Futtermauerherstellun 
gen 821.000 K. Im Jahre 
1902 wurden im Rudol- 
finer-Hause 917 Kranke 
beiderlei Geschlechtes 
verpflegt und im Ambu 
latorium 3156 Kranke 
behandelt. Seit Grün 
dung des Rudolfiner- 
Hauses bis Ende 1902 
wurden 201 Schülerin 
nen aufgenommen und 
100 zu geprüften Pfle 
gerinnen ausgebildet. 
Seit 1903 ist eine Er 
weiterung der Anstalt 
im Zuge. 
—r 
Abb. 363. Rudolfiner-Haus. Hauptgebäude. Erdgeschoß. 
1: 800. 
Abb. 364. Rudolfiner-Haus. Billroth-Pavillon und Kapelle.
	        
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