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werden mQssen, daß eines der wirksamsten Werbemittel für die
Erhaltung des Volkstums das Lichtbild darstellt
In die Ausstellung eingeflochten wurden ferner Sportbilder
jeder Art. Es spricht dies von Verständnis für die neue Zeit und
das neue Geschlecht das sich durch Sport in freier Luft erfrischt
und strafft, um sich die heimatliche Erde zu erobern. Allmählich
verwächst auch schon der Sport mit dem Volkstum. Die bildliche
Darstellung des Sportes ist wie ebenfalls die Ausstellung unter
Beweis stellt durch die Errungenschaften der Kameratechnik
und der Optik Domäne der Lichtbildkunst geworden.
Vervollständigt wird die Ausstellung durch eine besondere An
sich skarten- und eine historische Schau. Mit Ansichts
karten, besonders mit Schund aus dem Auslände, ist bisher viel
gesündigt worden. Es ist jedoch eine ausgemachte Sache, daß
die guten, wahrheitsgetreuen Ansichtskarten, die in die Welt hinaus
flattern, den Fremdenzuzug überaus fördern. Abgesehen davon
tragen gute Ansichtskarten wesentlich zur Erhaltung der boden
ständigen Eigenart und zum Heimatschutz bei, denn nicht weniger
als durch Vorführung von Lichtbildern in Schulen und Kinos
wirken Bildkarten auf die seßhafte Bevölkerung selbst erziehend
ein. Durch Karten — Voraussetzung ist immer die gute Karte
— die von Hand zu Hand gehen und durch Vergleiche lernt der
einfachste Mann im Volke unterscheiden, was in seiner Umge
bung schön und erhaltenswert oder aber abzulehnen ist. Künst
lerische Bauten oder malerische Stellen werden durch solche
Karten erst im eigenen Ort und Land volkstümlich gemacht
Ebenso wird sicher der Stolz des Einzelnen erweckt wenn er
von seinem Besitz Karten bekommt Er wird dann manches zu
schätzen wissen, was er früher mißachtet hat Den österreichi
schen Berufsfotografen kann nur dringend geraten werden, sich
in der Herstellung künstlerischer Ansichtskarten möglichst zu
vervollkommen und sich dadurch einen sehr aussichtsvollen Er
werbszweig zu sichern.
In der historischen Abteilung sind schließlich Szenen aus der
Vergangenheit und unwiderruflich verlorene Kulturgüter durch