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Volltext: "Das befreite Handwerk", Geschmack und Wohnkultur

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Vorworf 
Die Kunstgewerbesektion des Wr. Gewerbe-Genossenschafts- 
Verbandes, die zu führen ich die Ehre habe, tritt mit 
dieser Kollektivschau zum erstenmal als Veranstalterin einer 
großen Ausstellung in die Oeffentlichkeit. Es liegen aller 
dings Jahre zurück, während welcher im Rahmen der 
Sektion für Ideen und Absichten geworben wurde, als deren 
Kristallisation diese Schaustellung moderner und dabei 
reicherer kunstgewerblicher Erzeugnisse mit Fug und Recht 
gelten kann. Eine stille aber dafür umso emsigere Vorarbeit 
mußte geleistet werden, um der Idee dieser Ausstellung 
Anhänger und Förderer zu gewinnen, um Menschen, die in 
wirtschaftlicher Hoffnungslosigkeit zu versinken drohten, 
Lust zu neuem Schaffen und Glaube an ein gutes Gelingen 
einzuflößen. Es mußten psychologische Eindrücke vergange 
ner Ausstellungen, die in ihren Erfolgen und Begleiter 
scheinungen bei den Ausstellern mannigfache Besorgnisse 
hinterlassen hatten, überbrückt werden, es mußte gegen eine 
allgemeine Ausstellungsmüdigkeit angekämpft werden, die 
ihren Grund zum Teil in einer Uebersättigung der Oeffent- 
lidikeit, zum Teil auch darin hat, daß Reprisen dem Ge 
schmack des Publikums in den seltensten Fällen ent 
sprechen. 
Die Voraussetzungen für die Abhaltung dieser Ausstellung 
waren reichlich ungünstig und es bedurfte großer Beharr 
lichkeit und eines ungebrochenen Optimismus, um das 
Projekt dieser Ausstellung zur Wirkliclikeit reifen zu lassen. 
Die Kunstgewerbesektion als berufene Interessenvertreterin 
vieler tausender Kunstgewerbetreibender hat nicht Zeit und 
Mühe gescheut, um eine Tat zu setzen, wo Worte kaum mehr 
zureichten, die unvorstellbare Notlage einzelner kunstge 
werblicher Branchen zu schildern. Die Sektion tritt mit 
dieser Ausstellung an die Oeffentlichkeit nicht nur um ein-
	        
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