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mit stabilen Möbeln aus Kiefernholz, den
typischen schwedischen Fußbodenläu
fern, blauweiß zartgemusterten Tapeten
und luftigen Gardinen ein. Auf dem
Fensterbrett stand ein Vogelbauer und
auf dem Tisch ein Blumentopf.
Die ästhetisch bewußte Einfachheit,
Klarheit und Reinheit der 20er Jahre
kommt insbesondere in der Einrichtung
von Sven Markelius zum Ausdruck, die
auf der bekannten Stockholmer Ausstel
lung von 1930, als man erstmals den
Eunktionalismus in Schweden vorstellte,
gezeigt wurde. Der Eunktionalismus war
der Ausdruck einer neuen Zeit.
„Akzeptiere die Wirklichkeit wie sie
ist — allein das gibt uns die Möglich
keit, sie zu beherrschen, die Kraft, sie zu
verändern und damit eine Kultur zu
schaffen, welche ein brauchbares Werk
zeug für das Leben darstellt“ lautete der
Aufruf des Pamphlets ,,acceptera“ aus
dem Jahre 1931. Die vorhandene Wirk
lichkeit, das war die Zeit der neuen Tech
nik. Eine schönere Alltagsware allein
war nicht ausreichend — Einfachheit,
Zweckmäßigkeit, ja letztlich die Funk
tion war das Entscheidende. Im Glas, in
der Keramik und im Silber wurde der
Eigenwert des Materials betont. Die For
derung nach Funktion hat sich auch der
Forderung nach Zweckmäßigkeit des
Materials unterzuordnen. Die Stahlrohr
möbel erhielten eine wichtige Funktion
in einer Einrichtung, in der „Sauberkeit,
Ordnung, Licht und Luft“ das Leitmo
tiv waren.
In den 40er Jahren arbeitete der
Schwedische Werkbund für eine bessere
Wohnkultur. Man nahm jedoch mehr
Rücksicht auf die Zweckmäßigkeit als
auf die ästhetische Qualität. Untersu
chungen über die Wohngewohnheiten
Einrichtung von Sven Markelius, Stockholmer Ausstellung 1930.