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Volltext: Mineralische Kohle (Gruppe I, Section 1), officieller Ausstellungs-Bericht

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J Pechar, Dr. A. Peez. 
Die Steinkohle von den Quellen des Kuban beiGhumara wird zurZimmer- 
heizung bis Pjatigorfk und Stawropol verführt. 
Aufserdem find noch im Betriebe befindliche Braunkohlengruben in der 
Nähe von Tiflis gelegen. 
VII. Das fibirifche Becken. 
Am nördlichen Abhänge des Altai, im Gouvernement Tomfk und im 
Diftrikte Semipalatinfk, findet fich nach den bis jetzt ftattgehabten Unterfuchungen 
vielleicht das gröfste Steinkohlengebiet der Welt. Das Hauptbecken, in deflen 
Centrum die Stadt Kusnetfk gelegen ift, nimmt einen Flächenraum• von 800 
deutfchen Quadratmeilen = 4,404.960 Hektaren ein. Die Kohle ift von guter 
Qualität und die Flöze find ziemlich mächtig. Die Ausbeute war bisher nur eine 
geringe und fand die producirte Kohle, welche fich übrigens fehr gut zur Ver 
cokung eignet, bisher nur zu technifchen Zwecken auf der Silberhütte Gawri- 
lowfky und auf dem Eifenwerke Gurzewfky Verwendung. Aufserdem finden fich 
noch in der Ausbeutung begriffene Braunkohlenlager im Lande der Orenburg’- 
fchen Kirgifen, in dem erft neuerlich gebildeten Turgaifchen Diftrikte, befonders 
an den Quellen des Dfchilantfchik, fowie bis jetzt noch wenig bekannte Stein 
kohlenlager in verfchiedenen Gegenden Oftfibiriens. 
VIII. Die Infel Sachalin. 
Auf der früher zum Infelreiche Japan gehörigen, gegenwärtig aber ruffi 
fchen Infel Sachalin erftrecken fich die Steinkohlenlager bis an die Meeresküfte, 
fo dafs die Kohle zu Schiff mit geringen Köllen nach dem gegenüberliegendem 
Amurlande verführt werden kann. 
IX. Turkeftan. 
lieber die .Steinkohlenablagerungen in Turkeftan, welche übrigens, bis 
jetzt nur eine ganz geringe Produktion ausweifen, liegen noch keine Details vor. 
Nach diefer Darftellung der einzelnen Kohlenbecken des ruffifchen Rei 
ches erlauben wir uns noch einige Schlufsbemerkungen. Von einem Exporte der 
ruffifchen Kohle kann bei der im Eingänge .mitgetheilten relativ geringen Pro 
duktion keine Rede fein, da letztere bei weitem nicht dem eigenen Bedarfe des 
Landes Genüge leiftet. Im Gegentheil überfteigt die Einfuhr der englifchen Kohle 
in den Hafenplätzen des baltifchen Meeres die gefammte Produktion des Inlandes 
um ein ganz bedeutendes Quantum. Ob unter folchen Verhältniffen die ruffifche 
Kohlenausbeute mit der Zeit einmal ftark genug werden wird, um diefen gewal 
tigen Import aufzuheben, läfst fich heute npch nicht vorausfehen; jedenfalls aber 
dürfte diefer Zeitpunkt noch in weiter Ferne liehen. Notorifch ift jedenfalls, dafs 
die nun beinahe zwei Jahre andauernden hohen Preife der englifchen Steinkohle 
die erfreuliche Entwicklung des ruffifchen Kohlenbergbaues in den letzten 
Jahren ungemein begünftigt und überhaupt den eigentlichen Impuls zu einer 
gfefteigerten Ausbeute gegeben haben. Da nun. ein Zurückgehen der englifchen 
Kohlenpreife auf die Preife von 1870 nicht zu erwarten fleht, fo ift Hoffnung vor 
handen, dafs die Produktion und Confumtion der Kohle Rufslahds immer gröfsere 
Dimenfionen annehmen wird. Welchen Schwankungen die Einfuhr der englifchen 
Kohle in Rufsland übrigens unterliegt, mag die folgende Tabelle zeigen: 
Es wurden eingeführt: 
im Jahre 1861 
773-5^8 metrifche Tonnen, 
1862 
873-495 
979.036
	        
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