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Volltext: Amtlicher Bericht über die Wiener Weltausstellung im Jahre 1873 - Erstes Heft

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Gruppe I. Bergbau und Hüttenwesen. 
in mstructiver Weise einesteils die verschiedenen Hüttenprocesse dar, 
anderntheils durch das Grössenverhältniss der auf den Pyramidenflächen 
ansteigend angebrachten Würfel das Gewichtsverhältniss von dem Roh 
materiale zu den daraus erzeugten Zwischen- und Endproducten. Bei 
den Mansfelder Hütten liefern hiernach 
4 386 000,Ctr. Schiefer und Erz; 
356 525 Ctr. Rohstein, 3 837 750 Ctr. Rohschlacke; 
146000 Ctr.Spurstn.,105 900 Ctr.Schwefelsäure, 241626 Ctr.Spurschlacke; 
10 000 Ctr. Kupfer, 450 Ctr. Silber, 
und erhellt, welche enorme Quantitäten von erdigen und sonstigen 
Bestandteilen bei Verarbeitung der armen Kupferschiefer verschlackt 
werden müssen, um zu verwerthbaren Producten zu gelangen. 
Die Güte des Mansfelder Kupfers war durch verschiedene Fabri 
kate dargethan, unter denen eine Pfanne und Kupferbleche von be 
trächtlichen Dimensionen, eine Feuerhüchse, dünne gehämmerte Kessel 
und Röhren hervorzuheben sind. 
Am Unterharze tritt in den Wiessenbacher Schiefern derdevoni- 
schen Formation im Rammeisberg bei Goslar ein mächtiger lager 
ähnlicher Stock auf, dessen Masse aus Schwefelkies, Kupferkies und 
Blende besteht. Die früher nur auf Bleierze, jetzt aber hauptsächlich 
auf Kupfererze und Schwefelkies geführte Erzförderung betrug 1872 
422 000 Ctr. Das Rösten der Erze geschieht auf Ockerhütte seit 1872 
in Kiesbrennern, das in Krummöfen gewonnene Schwarzkupfer wird 
seit 1858 durch Schwefelsäure entsilbert und auf Vitriol, dessen jähr 
liche Production sich auf 20 000 Ctr. beläuft, verarbeitet. Wie bereits 
oben angedeutet, hat man in diesem Jahre eine neu errichtete Extrac. 
tionsanstalt in Betrieb gesetzt. Dieselbe arbeitet nach dem in Eng 
land üblichen Systeme und hatte durch eine Zeichnung die Situation 
ihrer staffelförmig angeordneten Anlagen (Walzwerk, Oxydationsöfen, 
Mühlen, Rosthutte, Laugerei), sowie auch die einzelnen Stadien des 
Processes durch die betreffenden Materialien (mit Kochsalz zusammen 
gemahlenes Erz, geröstetes Erz, ausgelaugtes Erz, Fällkupfer) vorge- 
Es sind ferner hier noch zu erwähnen die Oberharzer und 
reiberger Hütten wegen ihrer Erzeugung von Kupfervitriol, der in 
der Menge von bezüglich 10 000 Ctr. und 27 000 Ctr. per Jahr dort 
ein wichtiges Nehenproduct der Blei- und Silbergewinnung ausmacht. 
Derselbe wird am Oberharz bei Entsilberung der Schwarzkupfer, zu 
Ireiberg bei Entsilberung des gerösteten Kupferconcentrationssteines 
durch Scnwefelsäure gewonnen. 
An dem Ehrendiplome, welches dem prenssischen Handelsministe- 
lium (Abtheilung für Berg-, Hütten- und Salinenwesen) zuerkannt 
wurde, haben die Harzer Hütten einen berechtigten Antheil; die gleiche 
Auszeichnung erhielt auch das kgl. sächsische Oberhüttenamt Freiberg.
	        
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