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Die Formenmodelle mussten sicli nun dieser Bedingung
akkoniodiren. Wurden nun diese ursprünglich vierkantigen
Paquete nach dem Biegen durch Raspeln auf runden Quer
schnitt gebracht, so entschwand dein Auge des Beschauers
die schraubeuflächige Aussenbegreuzung, er erkannte nicht mehr
die Genesis der Form und vertraute nunmehr in die Sicher
heit des Möbels und in dessen Beständigkeit.
Diese Vervollkommnung der ersten Stufe, welche man
nach dem Gesagten als die vierte Periode in der Ausbildung
der Fabrikation von Möbeltheilen erkennen wird, verschaffte
der Thonet’schen Industrie einen bemerk'enswerthen Auf
schwung. Die grössere Einfachheit des Verfahrens und die
Gefälligkeit der Form, welche auch mehr vertraueneiuflössend
aussah, gaben diesem neuen Erzeugniss rasch eine gewisse
Berühmtheit. Die erste Weltausstellung, jene zu London 1851,
machte die Wiener Stühle wie mit Einem Schlage bekannt.
Die Familie Thonet, Michael Thonet und seine fünf
Söhne, konnten an einen eigentlich fabrik'smässigen Betrieb
denken, der sich in dem Wiener Geschäfte rasch entwickelte.
Thonet’s Möbel der ersten Stufe waren nämlich dem öster
reichischen Staatskanzler Fürst Metternich, dem Besitzer
von Johannisberg am Rhein, zufällig in Rolandseck zu Gesicht
gekommen und veraulassten diesen weitausblickenden Mann,
im Gedanken an die österreichischen Holzvorräthe, Thonet
zur Uebersiedlung nach Oesterreich zu auimiren. Thonet
folgte, obwohl zögernd, dieser Einladung, verliess geordnete
häusliche und geschäftliche Verhältnisse, um bittere Erfah
rungen über die Dauerhaftigkeit fürstlicher Zusagen zu er
werben. •— Thonet Hess indessen von der weiteren Ausbil
dung seiner Idee nicht ab. Er wirkte mit Lei stier und
List bei der Ausstattung des Liechteustein’schen Schlosses
rief endlich seine Söhne herein und etablirte wieder ein Möbel
geschäft, nachdem die für den Fürsten Liechtenstein ge
lieferten Einrichtungsstücke ihn zu neuen Anstrengungen be
feuerten.
In Boppard begonnene Versuche wurden wiederholt, neue
unternommen, und so gelangten die sechs Thonet’s unter