MAK
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in der Stulilfabrikation, musste soweit als möglich, Maschinen 
überantwortet werden, so das Abdrehen der Zapfen, mit wel 
chen die Stuhlbeine in den Sitzring versenkt werden, so das 
Ausbohren des korrespondirenden Zapfenloches. 
Die endlose Fügung des Sitzringes erlitt mannigfache Ab 
änderungen, bis die heutige Anordnung gefunden wurde, welche 
mit Hülfe einer Bandsäge hergestellt wird. Das Ausfräsen 
der Stelle, wo sich die Lehne in den Sitzring einlegt und 
dergl. in. erheischten ihre eigenen maschinellen Einrichtungen, 
da sogar die Werkzeuge des Tischlers erlitten im Hinblicke 
auf ihre stets wiederkehrende Anwendung Modifikationen, so 
z. B. der Schraubenschlüssel der zum Anziehen der Schrauben 
muttern im Innern des Sitzringes dient. 
Und nun erst die zahllosen Verbesserungen in den Normal 
formen der Stühle und sonstigen Möbel, der Wunsch neue 
Formen auf den Markt zu bringen, die Thoilung der Arbeit 
und die Schulung der bäuerlichen Bevölkerung in der Hand 
arbeit, — alles dies musste von den Mitgliedern der Familie 
Thonet vollbracht werden, bevor die neue Industrie auf dem 
fabriksmässigeu Fusse stand. Dann erst konnte an Massen 
produktion und Export gedacht werden. 
Es wird jetzt am Platze sein, das ganze Verfahren bei 
. ^ el Erzeugung eines Möbeltheiles im Zusammenhang zu 
schildern. 
Das billigste und zu dem Thon et’sehen Verfahren sela- 
geeignete Hartholz ist das der Roth buche. Dieses wird nach 
hundertfältigen Experimenten mit anderem Materiale heute 
als der ausschliesslich verwendete Rohstoff für Möbel aus 
gebogenem Holze auzusehen sein. 
Ein geradwüchsiger, astfreier Rothbuchen-Stammabschnitt 
wird auf seiner Hirnfläche so in Quadrate eingetheilt, dass er 
eine möglichst grosse Zahl quadratischer Stäbe von entspre 
chender Starke liefert. Diese werden auf einer Maschinen 
säge herausgeschnitten. 
Der Stab kommt nun auf die Drehbank, welche ihn ent 
weder in durchaus gleicher Stärke oder in ab- und zuneh 
mender Dicke herausbildet.
	        
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