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Die Firma Thonet bemühte sieh eine möglichst einfache 
und doch zweckentsprechende Konstruktion einer Schablonen- 
Drehbauk zu erbauen, welche ohne Zuhilfenahme einer Werk 
zeug-Maschinenfabrik zu Staude gebracht werden könnte. Dies 
gelang auch vollständig. Thonet nahm sogar 1868 ein öster 
reichisches Patent auf seine Drehbank, welche sich jedoch 
von den Schablonen-Drehbänken wesentlich durch nichts unter 
scheidet. Man Hess auch später das Patent fallen. 
Es kann nicht behauptet werden, dass die Technik der 
Werkzeugmaschinen durch die primitive Thonet’sehe Dreh 
bank eine werthvolle Bereicherung erfahren hätte. Im Gegen- 
theile Hesse sich leicht eine Kritik an der Maschine üben, 
die ihr im Vergleiche mit der Whitney'scheu Drehbank z. B. 
nicht zum Vortheile gereichen würde. Wenn man aber vor- 
urtheilsfrei die Aufgabe dieser Maschine ins Auge fasst und 
bedenkt, dass es sich nur um eine vorläufige rohe Ausfor 
mung handelt, dass die Maschine womöglich in den eigenen 
Werkstätten der Tho ne t ’ sehen Fabrik also unabhängig von 
den professionellen Maschinenbauern hergestellt und billig sein 
sollte, wenn mau anderseits erwägt, dass sie zu voller Zufrieden 
heit des Herrn Thonet fungirend jahraus jahrein hundert 
tausende von Möbelstücken zurichtet und vielfache Nachah 
mung gefunden hat, so verdient sie wohl — in der technischen 
Literatur aufbewahrt zu werden. Schon um des historischen 
Werthes willen gebe ich eine möglichst wortgetreue Kopie, 
der im österr. Privilegien - Archive hinterliegenden Beschrei 
bung der Maschine. 
Die Schablonen-Kopirdrehbank der Gebrüder Thonet, 
privilegirt im Jahre 1868. 
(Taf. I, Fig. 1 und 2.) 
Die abzudrehenden vierkantigen Stäbe werden mit der 
Hirnfläche des einen Endes auf den Zwirl der in dem Schlit 
ten a eingelagerteu Spindel b aufgetrieben. Andererseits wer 
den die Holzstücke durch eine quadratische Oeffnung der 
Riemenscheibenwelle c hindurchgesteckt und soweit'vorgescho- 
ben, dass sie bis zur Schneideöffnung des Messerhalters d ge-
	        
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