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von selbst jene allgemeine, innerlich ausgeglichene Bildung, welche man 
eine humanistische nennt. Sie als uTendenzu zu fördern, liegt weder im 
Interesse des Zeichenunterrichtes, noch in der Aufgabe von Mittelschulen. 
Ich verzichte diesmal auf eine weitere Erörterung und behalte mir vor, 
mich an passendem Orte über die Frage nWas ist Humanismus in Kunst 
und Schuleh auszusprechen. Nachdem jetzt der Humanismus als das 
Ziel der Kunstwissenschaft bezeichnet wurde, ist es für ieden Kunslfreund 
nöthig, sich selbst über das Princip des Humanismus zu orientiren. Dann 
wird sich vielleicht Anlass bieten, darauf zurückzukommen, ob_ und in wie 
weit der Humanismus der Zielpunkt des Zeichenunterrichtes an Realschulen 
sein kann. Jedenfalls muss man Professor J. Langl zu Dank verpflichtet 
sein, die Anregung zu ernsterem Nachdenken über Zeichenunterricht in 
Mitrelschulen gegeben zu haben. 
Hütteldorf, im Juli 1880. R. vÄ E. 
Die Kunstindustrie auf der Grazar Ausstellung. 
Von J. von Falke. 
Längst schon war in Graz für das Jahr 1880 eine allgemeine Aus- 
stellung der Industrie und Landwirthschaft beschlossen worden; die Errich- 
tung einer großen Halle für Feste und Concerte, erbaut von einem privaten 
Vereine, kam der Ausführung zur Hilfe. Die Halle bildete den Mittelpunkt, 
hölzerne geräumige Annexe, Pavillons, Stallungen, flüchtige Gartenanlagen 
vollenden das ganze etwas trockeirauf ebener Fläche daliegende Bild der 
Ausstellung. 
Die Halle, einigermaßen in der ungeschickten Form unserer wBlumen- 
säleu gehalten, ist sehr unschön, besonders nach der Gartenseite, und 
bedarf im Inneren noch sehr der Decoration. Doch ist sie nicht unpassend 
für eine Ausstellung: sie ist hoch, luftig, gut beleuchtet, und die niederen 
Räume, welche sie umziehen, bieten sich bequem zu kleineren Specialaus- 
Stellungen und decorirten Wohnräumen dar. 
Leider ist sie keineswegs so geschickt benützt worden, wie es möglich 
war. Das Arrangement macht wenig den Eindruck weiser Ueberlegung oder 
eines wohldurchdachten Planes. Das Gleichartige und Zusammengehörige ist 
überall getrennt und verstreut und von unpassenden Gegenständen durdt- 
setzt; Zündhölzer und Kerzen nehmen die besten und vorragendsten Plätze 
ein, und die Wiener Möbel bester Art, die einen Schmuck der Ausstel- 
lung bilden könnten, sind zum Schaden ihrer selber, zum Nachtbeile der 
Ausstellung in einen glühend heißen Annex verwiesen, wo sie aufgestellt 
worden, wie sie eben Platz gefunden '). 
V) So war es wenigstens; vereinten Bemühungen ist es endlich gelungen, ihnen 
einen besseren Platz zu verschaffen. (D. V.)
	        
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