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Internationale Sammler-Zeitung.
nummer 15.
hat sozusagen die Seele des Pferdes ergründet,
seine Treue und seine Ausdauer, seinen ITUit
und seine leiden auf die Teinwand gebannt.
fig. 4 führt uns ein Porträt oon Amalie
Haizinger uor, „ITlama Haizinger“, wie
sie die Wiener nannten, die unuergessene
komische Alte des Wiener Burgtheaters. Die
schönsten Erinnerungen an die grolle Zeit
der alten „Burg“ roerden beim Anblicke der
freundlichen Züge rnieder lebendig, die fert-
bauer mit seinem Pinsel festgehalten hat.
Das Porträt dürfte aus dem Ende der Vier
zigerjahre 1846 kam die damals 46 jährige
Künstlerin non Karlsruhe nachWien stammen.
lllit diesen oier Bildern ist die Samm
lung Dr. Königstein keinesroegs erschöpft.
Dr. Königsfein besitzt neben einem alten
roertnollen Fliederländer noch mehrere Ge
mälde des zu roenig gewürdigten Preßburger
Alalers E. majsch. Eines dauon, „Die Ge
lagerten unter einem Baume“ überließ Doktor
Königstein kürzlich dem „Orszagos Magyar
Szepmüveszti Muzeum“ in Budapest, in
dem dieser nationale Künstler bis dahin
mit keinem einzigen Bilde oertreten mar.
fig. 5. Peftcnkofen: Czikos mit Pferd.
Rltbayerisrhes Porzellan.
Ulan schreibt uns aus müliehen:
In einer seltenen Reichhaltigkeit hat man die Schäle
aitbayerischen Porzellans aus fürstlichen Schlössern und
PrioatbesÜ3 im Bayerischen Flationalmuseum zu einer
überaus interessanten und lehrreichen Ausstellung oereint.
Schmieriger als sonst mar in diesem falle das Her
beischaffen der Objekte, denn Porzellan ist ein gar ge
brechlich Ding und oiele Besser oon roertoollen Stücken
wollten ihre Tieblingsgegenstände nicht dem ungewissen
Schicksal des Transports äusseren. Die Ausstellungsleitung
holte sich gar manchen artigen Korb, in der Alehrzahl
der fälle hatte sie aber Glück und so flössen denn so
oiele Porzellanwerke zusammen, daß die oier zur Verfügung
gestellten Räume sich schließlich als unzureichend erwiesen.
Die Zahl der Aussteller wuchs auf 161 an, die mit 2151
Stücken oertreten sind. Das Hauptkontingent stellte natur
gemäß Bayern und da oor allem die königliche familie
und die Stadt ITlünchen. Bei keinem der großen Sammler
der Kapitale blieb der Appell der Ausstellungsleitung un
geklärt: mir finden da Exzellenz oon Horn, unseren Kriegs-
minisfer, Exzellenz Graf Törring-Jettenbach, den Adju
tanten des Prinzregenten freiherrn oon Teonroo, Graf
Theodor oon Buttler-Haimhausen, den erblichen Reichs
rat freiherrn oon Eramer-Klett, Professor Karl Voll,
den Kunsthistoriker Dr. E. Bassermann-Jordan, die
Hoflieferanten A. S. Drey und Hugo Helbing, Hugo
Hirsch auf Gereuth, AJaler Blume-Siebert, die Anti
quitätenhändler A. u. W. Bauer, Julius Böhler, J. Drey
jun., Tämrnle, Ernst ITlärkel, Karl Schäfer, Ceopold
Stern, Oberlandesgerichtsrat freiherr oon Schwerin,
Tandesgerichtsrat Heuck, frl. Helene und Julie Adam,
Konsul Theodor Willmersdörffer usw. nächst Bayern
rangieren die übrigen deutschen Staaten und Österreich.
Das kgl. Kunstgewerbemuseum in Berlin, das Hamburgische
Uluseum für Kunst und Gewerbe, das k. k. österreichische
Illuseum für Kunst und Industrie in Wien erschienen nicht
allein mit ihrem Porzellanbesiße auf dem Plane, sie be
mühten sich auch erfolgreich bei Prioatbesißern in den
betreffenden Städten, daß auch diese sich der Ausstellung
nicht entziehen. Ihnen ist zu danken, daß so mancher große
Sammler in der Exposition nicht fehlt: so sind u. a. aus Berlin
der Direktor der Deutschen Bank A, u. Gwinner, der Geheime
fig. 4. fertbauer: Die Haizinger.
(Zu Artikel: „Aus Wiener Priuatbesih“ auf Seite 229.)
Rat Prof. Dr. oon michel, die Prioatiers Karl Bachmann,
friß Burckhardt, Wilhelm Gumprecht, JTlax und Oskar
Wassermann, aus Hamburg der Rentier Otto Blohm, aus
Wien die Baronin Groedel und die Herren Gottfried EißKr,
Großkaufmann Rothberger und Dr. IJJax Strauß oertreten.