nummer 17.
Internationale Sammler-Zeitung.
Seite 271.
Jhind gibt eine indische marke mit dem Bilde des Königs
Eduard und dem schroarzen Überdruck: thind state
2 Annas braun heraus.
Oie Teeroards Islands bringen ebenfalls einen Reuroert
mit dem Bilde des Königs Eduard zu
*/ 4 d braun.
ferner überdruckt Indien Ittarken zu
Vs a grün,
1 a rot mit dem schroarzen Aufdrucke: Aabha State.
Ratal bringt Reuroerte mit dem Bilde König Eduards:
6 d lila,
1 s schroarz und grün,
2 s lila und blau,
2 / 6 s karmin und schroarz auf bläulich,
5 s rot und grün auf gelb,
10 s karmin und grün auf grün.
British Südafrika gibt uon Rhodesia einen Saß marken
mit dem alten markenbilde und schwarzem Überdrucke „Rhodesia“
heraus:
2 d. braun,
2'i, d. blau,
3 d. rot,
4 d. olinegrün,
6 d. uioletf,
1 s. gelbbraun.
nigeria beschließt den Reigen der Reuerscheinungen mit
einem Säße, der folgende Werte enthält:
2 d. grau,
3 d, braun auf gelb,
4 d rot und schroarz auf gelb,
6 d. lila,
1 s. schroarz auf grün,
5 s rot und grün auf gelb.
10 s. karmin und dunkelgrün auf hellgrün.
Die IRarken sind mit dem Bilde König Eduards geschmückt.
e. f.
U erschienen es.
(Reue funde in St. Peter.) Die Renonierungsarbeiten an
dem ITtarmorfußboden der Peterskirche haben zu interessanten
archäologischen Entdeckungen geführt, über die der römische Korre
spondent des Journal des Debats Einzelheiten mitteilt, man mußte
bereits, daß bei der Anlage der uielfarbigen Bodenbekleidung der
jeßigen Basilika uon den Künstlern und Architekten der Renaissance
reiche Itlengen antiken Steinmaterials oerroendef rourden. Die
Künstler der Zeit gingen dabei ziemlich skrupellos zu Werke, die
reichlich norhandenen alten ITlarmorreste rourden benußt und man
legte kein großes Geroichf auf manche interessanten alten Inschriften,
die so im marmorboden der Peterskirche oergraben rourden. Als jeßt
der fußboden in der Kapelle der heiligen Petronilla erneuert murde,
fand man zahlreiche antike marmorstücke, die auf der unteren Seite
interessante Inschriften trugen; auch reiche Skulpturarbeiten, die
durch ornamentale IRotine fesseln, rourden bei der Aufbrechung
des fußbodens in den darunterliegenden Kalkmassen gefunden.
Eines dieser fragmentc scheint der guten klassischen Periode an
zugehören, ein anderes zeigt römisch-byzantinischen Stil und hat
anscheinend für das Antependiuman einem der Altäre der alten
Basilika gedient. Ein anderer Teil des fußbodens zeigte auf der
Rückseite die Grabschrift eines Kommandanten der Engelsburg doiii
Jahre 1525. Alle Stücke sind jeßt sorgfältig gesammelt; man hat
ein besonderes Depot angelegt, in dem die Schöße, die bei den
weiteren Arbeiten noch erwartet werden, zusammengestellt werden
sollen.
(Interessante Rlusikinsfrumente.) Die kgl. Samm
lung alter ITlusikinstrumente in Berlin hat, roie wir der
eben erschienenen Chronik der Akademie der Künste entnehmen,
in den leßten zroei Jahren eine Reihe Reuerroerbungen gemacht.
Uon den Erben Josef Joachims kamen aus dem Besiße des
Kleisters als Geschenke eine Violine, Violinteile, Saitenhalter, Saiten
stärkemesser, mehrere Taktstöcke, darunter der ihm oon der
Cambridge Uniuersity Jllusikal Society 1877 geschenkte Takfsfock.
Einen besonders kostbaren Gegenstand schenkte mit landesherrlicher
Genehmigung Herr Gr o tri an: den flügel uon frau Klara
Schumann. Ceihroeise wurde der Sammlung uon Bruno Dohme
eine elfenbeinerne flöte mit sämtlichen Versaßstücken im Kasten
überlassen, die die Signatur friedrichsdes Großen trägt und
dessen Cieblingsinsfrumenf gewesen sein soll. Das uon Scherer
in Potsdam gebaute Instrument ist auch deswegen interessant,
roeil es uerschiedene Etappen der Entwicklung des Klappenmecha
nismus aufroeist, wie sie durch Quanz, dem Hehrer des Alten friß
im flötenspiel, an der flöte heruorgerufen rourden. Von weiteren
Geschenken sei das der frau uon Tümpling genannt, ein großes
schönes Tamburin aus dem Besiße der Herzogin Dorothea uon
Kurland das an ihrem, uor kurzem uersteigerten „Rlusenhof“
auf Schloß Töbichau in Sachsen-Altenburg benüßt rourde. Eine
ganz einzigartige Sammlung überwies Adolf Goldberg: 690 Por
träts oon flötenspielern und Komponisten nebst biographischen
Werken uon so erschöpfender Vollständigkeit, roie sie sonst für
kein Instrument existiert.
(Die Wiederherstellung des-Papstpalastes in Auig-
non) macht, roie man aus Paris schreibt, schnelle fortschritte.
Der fußboden des Audienzsaales ist fast uollendef; man hat dabei
einen großen Teil der alten Platten oerwendet, die unter einer
Erdschichte wieder aufgefunden rourden Jn dem Raume, der
früher als Bibliothekzimmer für die Unteroffiziere des Regiments,
dem der Palast als Kaserne diente, uerroendet rourde, hat man
fresken aus dem 18 Jahrhundert aufgedeckt, die allerdings nicht
bedeutend sind Die Dekoration besteht in Wappen. Rlan erkennt
noch ein großes Porträt Urbans VIII, Selbst die kleinsten Bruch
stücke uon Skulpturen, die bei den Rachforschungen gefunden
rourden, sind mit größter Sorgfalt aufberoahrt worden und bilden
bereits den Grundstock zu einem kleinem ITluseum.
(Ausgrabungen auf dem Zollfelde.) Aus Klagenfurt
wird gemeldet: Jn leßter Zeit rourde auf Veranlassung des Ge-
schichl.suer.ines für Kärnten durch den Ausgrabungsleiter Professor
Dr. Egger das Gelände, das dem Töltschacherberge unmittelbar
nach Westen oorgelagert ist, u. zro. in der Rähe der alten Sulz
mühle, uom ebenen Virunum ungefähr die Hütte, untersucht. Das
wesentliche Ergebnis ist, daß eine mächtige Halle gefunden rourde,
die, sechs llleter breit, zroei Gebäude auf drei Seiten in einer Aus
dehnung uon ungefähr je 80 Rleter umschließt und die nach
Süden zu offen ist. Diese Halle trug an der Innenseite Säulen
und roar in ihrem Gesamtuerlaufe an die zwei llleter unter dem
antiken Riueau angelegt. Bisher sind die beiden Ecken der Rord-
seite und deren Innenraum, sowie Teile der beiden anderen fluchten
aufgedeckt, so daß jedem Besucher die Anlage deutlich wird. Bauart,
Tage und Tradition erroeisen, daß in dieser Halle der Ort gefunden
ist, an dem sich das öffentliche leben der norischen Hauptstadt
abspielte. Was im Süden jahraus jahrein unter freiem Himmel
geschehen konnte, dafür mußte, unserem Klima angemessen, ein
gedeckter und auch im Winter benüßbarer Raum geschaffen werden.
Ulan hat die Kunstform für die zum Teile unter dem Straßenboden
uerlegte Halle gewählt, die sogenannte Kryptoportikus. Infolge
dessen ist der Erhaltungszustand gut, die Rlauern sind noch drei
bis uier llleter hoch und tragen den alten ITlörteloerpuß. Dieser
seltene Umstand rät dazu, den ganzen Bau aufzudecken und als
historisches Denkmal der Heimat zu erhalten.
(Pfahlbauten im franzensbader llloor.) Aus Eger
wird uns geschrieben: Kürzlich starb in franzensbad der dortige
praktische Arzt Dr. Josef Cartellieri, dessen Raine dauernd mit
der Urgeschichte des Egerlandes uerbunden bleiben wird. Sein
großes Verdienst ist es, die uon ihm im franzensbader Rloor an
rier Stellen entdeckten Pfahlbaureste gesammelt und in uer-
schiedenen Aufsäßen beschrieben zu haben. Sämtliche funde sind
jeßt im prähistorischen IRuseum im Stadthause zu franzensbad
in fünf Kästen und sieben Vitrinen aufberoahrt und umfassen
zahlreiche Pfähle, Tierknochen, Geweihe, Geroeihstücke, Zähne uon
uerschiedenen Tieren, Vogelknochen, Pflanzenreste, menschliche
Knochen, menschliche Werkzeuge und Geräte u. a Daß diese funde
wirklich Reste uon ehemaligen Pfahlbauten sind und nicht etroa
oon im llloor eingebrochenen oder uon Wasserfluten angeschroemmten
Tieren herrühren, haben oergleichende forschungen bestätigt.
Genaue Bestimmungen über die Zeit, aus der diese funde stammen,
konnten nicht gegeben werden, doch sind es offenbar sehr alte
Siedlungen inmitten des alten Sees, der einst an Stelle des heutigen
franzensbader ITloores bestand. Das Dunkel, das die Urgeschichte
des Egerlandes erfüllt, ist durch diese funde um ein Bedeutendes
gelichtet worden
(Ausgrabungen bei Tandshut.) ln einem felde nächst
Haiderhäusl, Gemeinde Wolfsbach, über das seit sechs Dezennien