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Das Hemd, kosile, mit ziemlich breiten Aermeln, aber ohne jeg
licher Stickerei, zur Arbeit aus Hanfleinwand, sonst aus Baumwolle.
Das Unterbeinkleid, spodky, ist vom blauen Barchent.
Das Beinkleid von gelbem Leder, eng anliegend; hiezu hohe bis
zu den Knien reichende Röhrenstiefeln, boty.
Gurt, päs, etwa drei Finger breit, aus schwarzem Leder und ge
stickt, welcher jedoch nur lose anliegt.
Eine Weste aus dunkelbraunem Tuche mit vielen, eng angesetzten
Knöpfen, kordula.
Eine Jacke aus weissem Flanell, flanelka, zu welcher ein schwar
zes Tuch am Halse getragen wird.
Ein bis an den Knöchel reichender, dunkelgrüner Rock mit ste
hendem Kragen und weissen Metallknöpfen, slaniny. Dieser wurde nur
bei besonderen Anlässen, Hochzeiten, kirchlichen Functionen, Begräb
nissen etc. angelegt. Ist bereits gänzlich verschwunden.
Dunkelblauer Mantel hlos mit einem ziemlich tief gehenden Kra
gen, pläsf — das gewöhnliche Zeichen des verheirateten Mannes. Im
Winter ein braungelber langer Pelz ohne Kragen.
Ein runder Filzhut etwa 3 Zoll hoch und mit einer 4 Zoll brei
ten Krämpe. Ein gesticktes Band, oder unterschiedlich gefärbte Schnüre,
housenky, zieren denselben. Selten sind die Pelzkappen, vydrovky
und aksamitky.
Auffallend unterschieden sind von dieser hanakischen Tracht die
sogenannten ro th en Ha na k en, die Blatäci, Moravcici und Zabecaci-
Die rothen Hanaken (Bafiäci), welche die Dörfer: Merovice,
Stfibrnice, Popuvky, Kfenovice, Hruska, Bezmörov, Minüvky, Postoupky,
Hradiätök, Zlobice, Bojanovice, Lutopecny, Popovice, Necice, Rataje,
Lohodice, Uhfiöice und Palkovice etc. und was zwischen diesen Dör
fern liegt, oder die Gegend zwischen Vrchoslavice, Zdounky, Kremsier
und Tohitschau bis an die March bewohnen, tragen sehr faltenreiche
rothbraune Pumphosen, gatö nabyrane, die über die Knie reichen, und
statt des Knopfes zum Festhalten einen kleinen, entweder eisernen
oder hölzernen Knebel, roblik, haben. Zu dieser Gattung Beinkleidern
gehören der stark mit Flitter verzierte und ausgenähte lederne Leib
gurt, päs vysxvane, und dann weissleinene Kniestützein, vylecky, weil
sonst der Fuss vom Knie an bis zur Wade nackt wäre, denn die
überschlagenen schwarzledernen, am oberen Rande mit grünem Leder
eingesäumten Stiefeln, boty zahrnute, lemovane, reichen nicht über die
Waden herauf.
Bei dem feinen Leinenhemde sind sowohl die Achselstücke an
den bauschigen Aermeln, als auch die Besätze an den Händen, sowie
der niedrige Halssaum stark mit schwarzer oder gelbblasser Naturseide