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Internationale Sammler-Zeitung.
Hummer 22.
5ig. 4. Persisches Papiermanuskript.
rator; 14. die Brautmagd. Die oorleßten Blätter (oan denen die
nummern 10—13 die gleichen Personen, roie 1, 3, 4 und 7, menn
auch in anderem Kostüm, darstellen) tragen handschriftliche Zusage,
Verse uon großer IJaioität und gehören mahl zu einer anderen Serie.
Was den Darstellungen einen besonderen Reiz oerleih', ist
der Umstand, daß kein Geringerer als Goethe sich in außerordent
licher Weise für die Sitten und Gebräuche der Egerländer inter
essierte, roas mahl auf seine wiederholten Besuche im Egerlande
zurückzuführen ist. Wir missen, daß der Altmeister den kaiser
lichen Polizeirat Sebastian Grüner in Eger, den besten Kenner der
Sitten und Gebräuche des Egerländer Volkes, bat, ihm eine Schil
derung der Eigentümlichkeiten seiner Candsleute zu geben. Es ist
zwischen beiden lange Jahre teils mündlich, teils schriftlich oer
handelt morden, bis das intime Interesse, das Goethe an der Sache
nahm, schließlich im Jahre 1823 das heute noch in Weimar befind
liche prächtige ITlänuskript Grüners zeitigte, das dieser, ehe er cs
dem Dichter schenkte, mit acht schönen ITtiniaturen zieren ließ.
Wenn nun auch die oon Graupe angezeigten oierzehn Blatt nicht
identisch sind mit den Bildern des unbekannten Kleisters im Grüner-
schen ITlänuskript, so läßt sich doch annehmen, daß sie zirka
30 —55 Jahre älter sind als jene und ihnen als Vorbilder gedient
haben, zumal sie in ihrer flafur als Einzeldarstellungen oiel minu
tiöser ausgeführt sind als die bei Grüner befindlichen Gruppen
darstellungen.
Sig. 5. Persisches Papiermanuskript.