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Internationale Sammler-Zeitung.
rtummer 5.
Deroohe, Rue J. .1. Rosseau
Nr. 16 äParis (in Rot). Grofje
Suppenschale, weil) und gold
gerippt.
?ig. 12.
K — auf der Unterschale Kodas,
mattblau und Gold-Decor, reichlich
üergoldet und auf Gold aufgelegt.
Bringeau rue vivienne in Gold.
Schale rosa mit Goldoerzierung.
Nast
ä Paris par
Brevet d’in™
in Gold. Prachtoolle, ganz goldene
Schale, innerlich ebenfalls ganz oer-
goldet.
Dagoty ä Paris in Rot. Grüne
Schale mit einer reizend gemalten
Rose.
„Manufacture Royal de P. Fabrc a Bruxelles 1827“ in
Gold. Zuoei Teller (Rr. 16 a und b) reich üergoldet an den
Rändern mit aufgelegtem Gold. Gin fand grün, der andere
blau. Der erste „Vue de la porte Guillaume“; der zweite
„Vue de P Hotel de Ville“.
P & V Chantilly, in Blau.
Komplettes Kaffeeseroice für zwölf Personen. Grofje
Kaffeekanne, grofje Teekanne, Zuckerdose, Illilchkanne,
Abroaschschale, zwölf Schalen mit reizenden, auf jeder
Schale oerschiedenen figuren in Candschaften.
Mr. de Guerhard et Dhil a Paris
: n Gold. Gelbe Schale mit Weif) und
Gold uerziert. (Angoutime.)
Mr. de Dihl et Guerhard ä Paris, wie Rr. 17, aber
grau und Gold,
o
p in Rot. Zwei Rasen, Berlin, mit Blumendecor,
reich Gold auf Gold aufgelegt auf Rosafond, hinten mit
Angabe der Blumen.
y\
S in Rat, in Blau. Zuckerdose mit Blumenner-
zierung und Crdbeerblätter und -Blüten. Schlaggenmaid.
Mr. de Plee frere h
Paris in Rot. Reich oer-
goldete Schale mit einer
grünen Cidechse, am f ufje
rote Korallen, die Unter
tasse eine IRuschel dar
stellend, ebenfalls reich
üergoldet.
Rideroiller, Rid, Riederw. Drei oerschiedene, reich
nerzierte und oergoldete Schalen mit diesen Zeichen in Gold.
Ron diesen üerschiedenen lllarken sind die Rummern
1, 2, 4, 7, 9, 10, 11, 12, 14, 16a, 16b und 17 gar nicht,
die anderen nur teilweise oder mit ungenauen Porzellan
zeichen angegeben. Die ersteren kommen in gar keinem
der uielen VRerke üor. Rr. 18 ist im Besitze uon fräulein
Julie Wertheimer, alle anderen im Besitze des Schreibers
dieser Zeilen.
Cs ist auch hier der Ort, über ein Abzeichen zu
sprechen, das bis jetjt unbedingt und überall als Wiener
Rlarke gegolten hat. Ich hatte schon anläßlich der Wiener
Porzellanausstellung im österreichischen Rluseum Gelegenheit
die Grklärung abzugeben, dafj die marke (fig. 19), welche
höchst selten oorkommt, nicht wie
bis jetjt angenommen wurde, eine
Wiener marke, sondern eine aus der
H erender fabrik des IRoritj ?ischer
stammende und ähnlich der hier ab
gebildeten (figur 20) ist. Gs waren
damals in der Ausstellung wenige
Stücke oorhanden, und zwar auf
Katalogseite Ro. 49 die Rummern
400 und 407, auf Seite 66 die Rummern 519, auf
Seite 219 die Rummern 1863. Die letjtere, eine Platte,
die weder im material, noch im Dekor dem Wiener Por
zellan sich anreihte, die ersteren nur Teile non Seruicen
mit dieser obenerwähnten marke gezeichnet.
Da Rtoritj bischer der perfekteste Rachahmer alles
in- und ausländischen Porzellans war, hatte er eine solche
Fertigkeit erlangt, dafj seine Seores- und ITleifjen-Imitatianen
üon den echten Fabrikaten kaum oder gar nicht zu unter
scheiden waren. Dafür spricht schon der Umstand, dal)
das Kensigton-lTluseum in Condon lange Zeit ein mit Blumen
bemaltes Cabaret für ein solches - chinesischen Ursprungs
hielt. Grst Dar wenigen Jahren ist es der ungarischen
Abteilung (Herend) einoerleibt worden.
Als die ungarische Aristokratie noch üiel in Wien lebte,
kam es des Öfteren oor, dafj ? ischer fehlende oder zer
schlagene Stücke eines Seruices ergänzen mufjte, und dies
in so üollkommener Weise bewerkstelligte, dafj die besten
Kenner sich täuschen liefjen. Ratürlich konnte er auf diesen
Stücken nicht die Wiener marke — zu damaligen Zeiten
sehr geschiitjt — setjen, sondern fand eben ein IRittelding
zwischen den beiden marken Herend und Wien. Als Beweis
für unsere Behauptung dient das faktum, dafj niemals ein