MAK

Volltext: Jahrgang 1 (1909) (1.1909,5)

Seite 70. 
Internationale Sammler-Zeitung. 
rtummer 5. 
Deroohe, Rue J. .1. Rosseau 
Nr. 16 äParis (in Rot). Grofje 
Suppenschale, weil) und gold 
gerippt. 
?ig. 12. 
K — auf der Unterschale Kodas, 
mattblau und Gold-Decor, reichlich 
üergoldet und auf Gold aufgelegt. 
Bringeau rue vivienne in Gold. 
Schale rosa mit Goldoerzierung. 
Nast 
ä Paris par 
Brevet d’in™ 
in Gold. Prachtoolle, ganz goldene 
Schale, innerlich ebenfalls ganz oer- 
goldet. 
Dagoty ä Paris in Rot. Grüne 
Schale mit einer reizend gemalten 
Rose. 
„Manufacture Royal de P. Fabrc a Bruxelles 1827“ in 
Gold. Zuoei Teller (Rr. 16 a und b) reich üergoldet an den 
Rändern mit aufgelegtem Gold. Gin fand grün, der andere 
blau. Der erste „Vue de la porte Guillaume“; der zweite 
„Vue de P Hotel de Ville“. 
P & V Chantilly, in Blau. 
Komplettes Kaffeeseroice für zwölf Personen. Grofje 
Kaffeekanne, grofje Teekanne, Zuckerdose, Illilchkanne, 
Abroaschschale, zwölf Schalen mit reizenden, auf jeder 
Schale oerschiedenen figuren in Candschaften. 
Mr. de Guerhard et Dhil a Paris 
: n Gold. Gelbe Schale mit Weif) und 
Gold uerziert. (Angoutime.) 
Mr. de Dihl et Guerhard ä Paris, wie Rr. 17, aber 
grau und Gold, 
o 
p in Rot. Zwei Rasen, Berlin, mit Blumendecor, 
reich Gold auf Gold aufgelegt auf Rosafond, hinten mit 
Angabe der Blumen. 
y\ 
S in Rat, in Blau. Zuckerdose mit Blumenner- 
zierung und Crdbeerblätter und -Blüten. Schlaggenmaid. 
Mr. de Plee frere h 
Paris in Rot. Reich oer- 
goldete Schale mit einer 
grünen Cidechse, am f ufje 
rote Korallen, die Unter 
tasse eine IRuschel dar 
stellend, ebenfalls reich 
üergoldet. 
Rideroiller, Rid, Riederw. Drei oerschiedene, reich 
nerzierte und oergoldete Schalen mit diesen Zeichen in Gold. 
Ron diesen üerschiedenen lllarken sind die Rummern 
1, 2, 4, 7, 9, 10, 11, 12, 14, 16a, 16b und 17 gar nicht, 
die anderen nur teilweise oder mit ungenauen Porzellan 
zeichen angegeben. Die ersteren kommen in gar keinem 
der uielen VRerke üor. Rr. 18 ist im Besitze uon fräulein 
Julie Wertheimer, alle anderen im Besitze des Schreibers 
dieser Zeilen. 
Cs ist auch hier der Ort, über ein Abzeichen zu 
sprechen, das bis jetjt unbedingt und überall als Wiener 
Rlarke gegolten hat. Ich hatte schon anläßlich der Wiener 
Porzellanausstellung im österreichischen Rluseum Gelegenheit 
die Grklärung abzugeben, dafj die marke (fig. 19), welche 
höchst selten oorkommt, nicht wie 
bis jetjt angenommen wurde, eine 
Wiener marke, sondern eine aus der 
H erender fabrik des IRoritj ?ischer 
stammende und ähnlich der hier ab 
gebildeten (figur 20) ist. Gs waren 
damals in der Ausstellung wenige 
Stücke oorhanden, und zwar auf 
Katalogseite Ro. 49 die Rummern 
400 und 407, auf Seite 66 die Rummern 519, auf 
Seite 219 die Rummern 1863. Die letjtere, eine Platte, 
die weder im material, noch im Dekor dem Wiener Por 
zellan sich anreihte, die ersteren nur Teile non Seruicen 
mit dieser obenerwähnten marke gezeichnet. 
Da Rtoritj bischer der perfekteste Rachahmer alles 
in- und ausländischen Porzellans war, hatte er eine solche 
Fertigkeit erlangt, dafj seine Seores- und ITleifjen-Imitatianen 
üon den echten Fabrikaten kaum oder gar nicht zu unter 
scheiden waren. Dafür spricht schon der Umstand, dal) 
das Kensigton-lTluseum in Condon lange Zeit ein mit Blumen 
bemaltes Cabaret für ein solches - chinesischen Ursprungs 
hielt. Grst Dar wenigen Jahren ist es der ungarischen 
Abteilung (Herend) einoerleibt worden. 
Als die ungarische Aristokratie noch üiel in Wien lebte, 
kam es des Öfteren oor, dafj ? ischer fehlende oder zer 
schlagene Stücke eines Seruices ergänzen mufjte, und dies 
in so üollkommener Weise bewerkstelligte, dafj die besten 
Kenner sich täuschen liefjen. Ratürlich konnte er auf diesen 
Stücken nicht die Wiener marke — zu damaligen Zeiten 
sehr geschiitjt — setjen, sondern fand eben ein IRittelding 
zwischen den beiden marken Herend und Wien. Als Beweis 
für unsere Behauptung dient das faktum, dafj niemals ein
	        
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