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Internationale Sammler-Zeitung.
Hummer 4.
Schnee“ und „fisoögel“ angeführt; ihre Tochter, die Her
zogin oon Uendome, stellte sich bescheiden mit einem
Pastell ein, auf dem Rosen* und Veilchen figurieren. Huf
Fig. 7. Rathberger: „Chopin“.
demselben Boden begegnen mir auch der Kronprinzessin
ITlarie oon Rumänien. Sie malte „Gladiolus“ (Siegrourzen .
Die Großfürstin Kyrill oon Rußland (die ehemalige
Großherzogin oon Hessen) sandte ein mit Blumen geschmücktes
Grab, das sehr stimmungsuoll roirkt. Unter das Bild setzte
die Prinzessin die Worte „Peccaoi 1909. ITlary.“
Die Prinzessin Pierre oon Orleans ist mit dem Bilde
Fig. 8. Rothberger: „Th. Teschetißki“.
eines coeißgekleideten FRädchens oertreten, das zur Guitarre
spielt; Prinzessin tHathilde oon Sachsen hat „Bilder
aus dem Hofleben“, Prinzessin ITlaria Luise oon Schles-
roig-Holstein „Goldarbeiten-Gmails“ in Paris ausgestellt.
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Die Briefmarken .-Finnlands.
Finnland ist ein schwach beoölkertes fand, das mit Rusnahme
der handeltreibenden und blühenden Hafenstädte wenig Verkehr
hat. fluch die Anzahl der marken, welche in diesem Tande zur
Ausgabe kommen, ist keine grolle, flbei die wenigen Emissionen
Finnlands bieten so außerordentlich oiel des
Interessanten, daß es roohl der mühe lohnt,
sich etroas eingehender mit ihnen zu be
schäftigen.
Schon 1845 wurden in Finnland fran
kierte Briefumschläge eingeführt, aber erst
elf lahre später entschloß sich die Posfuer-
waltung des Tandes zur Ausgabe non Brief
marken. Durch eine Verordnung der Ober
postdirektion zu Helsingfors wurde am
26. Februar 1856 die prouisorische Ein
führung oon Briefmarken in den Werfen
non 5 und 10 Kopeken bekanntgemacht und
angeordnet, daß sie gummiert und geschnitten
entweder einzeln oder in Pappschachteln zu
100 Stück an die Postämter zum Zwecke
des Einzeloerkaufes gegeben werden sollen.
Dasselbe Dekret ordnet die Entwertung der
marken oor der Beförderung durch den amt
lichen Ortsstempel an. Die marken dieser Ausgabe zeigen in
einem länglichen Ooal das Wappen Finnlands: einen Tomen und
sieben Sterne im Schilde und darüber eine Krone. Unter dem
Wappen sind zwei sich kreuzende Posthörner. Die Wertangabe
befindet sich rechts und links oom Wappen, rechts in russischer
und links in finnischer Sprache Zum Schüße gegen Fälschungen
ordnete die Posfuerwaltung die Anbringung eines Geheimzeichens
an, das allerdings ziemlich auffällig ist und das in nichts anderem
besteht, als in der bekannten Perle in den
Schalläffnungen der Posthörner.
Ein zweites Geheimzeichen befindet
sich oberhalb der Schnauze des Tomen
zwischen Wappen und Krone, nämlich ein
weißer Punkt, der bei der 10 Kopeken-ITlarke
klein, bei der 5 Kopeken-Ularke wesentlich
größer ausgefallen ist. Die Emission ent
hält nur zwei Werte, 5 Kopeken blau und
10 Kopeken rosa. In den Farben gibt es
oerschicdene Abstufungen oon hellblau bis
dunkelblau und hellrosa bis rot und karmin.
Das Papier ist gewöhnliches weißes, manch
mal gelbliches Velinpapier. Der Stempel ist
oon melgreen in Stahl gestochen. Es exi
stierte nur ein einfaches Klichee, das in
einer Hebelpresse befestigt war, die mit der
Hand betrieben wurde. Der Vorgang war sehr
einfach: ein schmaler Papierstreifen wurde
durch die Presse laufen gelassen; sobald die ganze Tange bedruckt
war, wurde der Streifen gedreht und bei rückläufiger Bewegung
eine zweite markenreihe gedruckt. Es wurden daher sämtliche
marken dieser Emission in tete-beche-Reihen hergestellt und zwar
Von Dr. Hans Ritter oon Woerz, Wien,