MAK
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Internationale Sammler-Zeitung. 
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?ig. 2. Cianardo da Vinci: Kinderstudien. 
auf Realismus in jener Zeit schon ausging. Das Kinder 
porträt entsteht bei der groljen Beliebtheit der Bildniskunst 
in Florenz. Kinder cuerden in Porträtähnlichkeit als Spiel 
genossen des Christkindes dargestellt, das bald mit einer 
segnenden Gebärde, bald in eine ahnungsuolle Trauer ver- 
sunken, erscheint. Vom Körperlichen des Kindes drang 
man zum Mysterium der Seele. 
In der Hochrenaissance geht man nom Sensitiuen, 
Überzärtlichen zur Monumentalität über. Das Bambino ist 
bei Cionardo mit raffinierter, bei Raffael mit entzückend 
naiver Kunst gegeben. Bei Tizian ist der Putto ausschlielj- 
?ig. 4. ITlurillo: Das schlafende Jesuskind. 
lieh ein kleiner Hiebesgott mit drallem Körper, krausem 
Haar, schelmischen Rügen und uoll non Heben und Über 
mut. Diese kleinen Hiebesgötter durchstürmen den Hain 
und versammeln sich, um der Venus Äpfel zu opfern. Die 
Kunst ist tuieder von heidnischem, hedonistischen Geist 
erfüllt. 
Sig. 5. Kupferstich des Kleisters 6. S. 
Wir gelangen ins Barock, zu einer absichtsvolleren 
künstlerischen Ruffassung. Suchte man früher in dem 
Kinde das Kind, so evird es jetjt zu einem ergänzenden 
Huxusstück in der Kultur der Großen, ein Gegenstand
	        
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