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$ e jte 56 INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG Nr, 5 
Gerettete Kunstwerke- 
Die kleine Anzeige der Stadtgemeinde Friesach 
in unserem Blatte, in der sie ihr Museum zum Raufe 
ausbot, hatte eine erfreuliche Wirkung. Das Museum 
wurde unter staatliche Aufsicht gestellt, was 
wohl dessen Rettung bedeutet. Der Stadt Friesach 
bleibt es erspart, seine Kunstschätze, die es mühsam 
erworben, zu veräußern. 
Außerdem ist es gelungen, eine Anzahl kostbarer 
und weltberühmter Denkmäler altösterreichischer 
Kunst vornehmlich aus geistlichem Besitz vor dem 
drohenden Abverkauf ins Ausland zu retten und sie 
dem österreichischen Kunstbesitz zu erhalten, so u. a. 
das Antiphonar der Erzabtei St. Peter in Salz b u r g, 
das Hauptwerk der Salzburger Miniaturmalerei in 
der Mitte des 12. Jahrhunderts, ferner die mächtige 
Admonter Riesenbibel. Beide wurden für die 
Wiener Nationalbibliothek gesichert. 
Für das Grazer Joanneum konnten u. a. 
ein wundervoll geschnitztes Klapp-Altärchen aus dem 
Stift St. Florian aus der ersten Hälfte des 14. Jahr 
hunderts, dann ein Zyklus von acht Tafelbildern aus 
dem Stift Lilienfeld mit Darstellungen aus der 
Legende des heiligen Sigismund, schließlich eine An 
zahl hervorragender gotischer Plastiken sichergestellt 
werden. 
Münzen- und Medaillenauktionen. 
Vom 11. bis 13. Mai veranstaltet die Kunst 
abteilung des Dorotheums in Wien eine Ver 
steigerung von Münzen und Medaillen. Unter den 909 
Nummern, die der mit zwei Bildtafeln geschmückte 
Katalog verzeichnet, befindet sich eine aus altöster- 
reichischem Besitz stammende, selten große Samm 
lung von päpstlichen Geprägen der Neuzeit. Die Reihe 
beginnt mit Clemens VII. (1523—34) und endet mit 
1 ius VI. (1775 I799)- Aus dem 15. Jahrhundert ist 
nur die Bronzemedaille mit dem Palazzo Venezia in 
Rom vorhanden, die Papst Paul II. im Jahre 1465 
prägen ließ. Von den Münzen und Medaillen des 16. 
bis 18. Jahrhunderts möchten wir die Silbermedaille 
mit der Abbildung der Abundantia von Nicolo Bonis, 
den Scudo, den Paul V. 1619 in Ferrara schlagen 
ließ, die Scudi von Urban VIII., Innöcenz X., Cle 
mens X., Innöcenz XI. und XII. hervorheben. Eine 
Silbermedaille aus dem Jahre 1769 hält die' Erinne 
rung an den Steuernachlaß fest, den Clemens XIV. 
verfügte. 
Stattlich sind die österreichischen Länder, na 
mentlich Böhmen und Ungarn, vertreten. Wir sehen 
da einen Goldgulden Judenburg um 1350, Taler, Dop- 
peltaler und Dukaten von Leopold I., Karl VI., Maria 
Theresia, Josef II., Franz I. und Ferdinand I., eine Me 
daille auf den Sieg Prinz Eugens in den Niederlan 
den 1708, eine Feldzugsmedaille 1797 u. v, a.; aus der 
Regierungszeit Franz Josefs I. sind neben zahlreichen 
Dukaten ein Südbahn-Doppeltaler, Wien 1857 von 
Radnitzky, ein Vermählungs-Doppelgulden, 1854 
und Vereinstaler da. Die Doppelgulden, die von 1864 
bis 1892 ausgegeben wurden, sind durch vorzüglich 
erhaltene Exemplare repräsentiert. Aus der Tschecho 
slowakei finden wir einen Jeton auf den 10 jährigen 
Bestand der Republik, einen Wenzels-Doppel duka- 
ten und zwei Wenzelsdukaten. 
Eine Abteilung umfaßt Gepräge geistlicher Für 
sten, darunter solche der Abtei St. Gallen, der Erzbis 
tümer. Mainz, Salzburg und Trier, der Bistümer Gurk, 
Passau und Würzburg, eine andere Abteilung enthält 
Gepräge deutscher Städte, wie Augsburg, Danzig, 
Frankfurt a. M., Goslar, Hagenau, Hamburg, Kämpen, 
Kempten, Koburg, Lindau, Lübeck, Meißen, Nim 
wegen, Nürnberg, Regensburg und Straßburg. Die 
Antike scheint mit einer Anzahl von Griechen, Rö 
mern, Byzanz und dem Orient auf. Besonders bemer 
kenswert sind der Aureus von Nero und die Denare 
von Caracalla, Plautilla und Severus Alexander. 
Die am 20. und 21. April von Gilhofer & 
Ranschburg gemeinsam mit der Luzerner Mün 
zenfirma Adolph Heß A.-G. in Wien vorgenom- 
menc Versteigerung von Münzen und Medaillen nahm 
bei lebhafter Beteiligung von Interessenten einen er 
freulichen Verauf. 
Nennenswerte Preise (in österreichischen Schü 
lingen) brachten: 
Manzen von Olmütz. 
1 Franz Fürst Dietrichstein, 1599 -1633, Ducat 16Ü 
51 Wolfgang Graf Schrattenbach, Sekundiz-Medaillon, 1721 95 
116 Maria Thaddäus Graf Tautmannsdorf, Sterbemedaille, 
1819 65 
Münzen von Oesterreich. 
144 Maria Theresia, Med. 1741, Huldigung der 
Siebenbiirgischen Stände 
173 Med. 1745 von Werner, Friedensvollzug mit Bayern 
zu Augsburg 
266 Dukat 1764 
289 Med. 1770 von Wideman, Vermählung der Erz 
herzogin Maria Antoinette mit dem Dauphin 
292 Med. 1770 von Duvinier, Vermählung in Paris 
321 Lot von 32 Bronze- und Zinnmedaillen 
322 Lot von 32 Zinrnnedaillen 
342 Franz L, Karlsburg, Taler, 1753 
394 Josef II., Goldjeton, 1741 
447 Toleranz-Medaille von Holzthey 
454 Med. 1789 von Holzthey, Einnahme von Belgrad 
462 Leopold II., Goldjeton, 1790 
Personenmedaillcn. 
30 
26 
64 
36 
29 
32 
28 
85 
35 
48 
46 
32 
477 
481 
483 
485 
494 
496 
497 
498 
499 
500 
501 
502 
503 
520 
524 
531 
532 
I laydn von Stuckhardt 
Laudon von Vinazer 
Desgl. von Reich 
Joseph Wenzel von Wideman 
Lot von 14 Med. 
Lot von 30 Bronzemed. 
Lot von 36 Zinnmed. 
Bayern. Maximilian, Dukat 1647 
Ferdinand Maria, Goldgulden, 1677 
Max Emanuel, Goldgulden, 1722 
Karl Albert, 1/2 Karolin, 1730 
Max Joseph, Öukat 1764 
Karl Theodor, Dukat 1787 
Pfalz, Ruprecht I., Goldgulden 
Venedig, Giovanni Corner, II. Goldosella, 1711 
zu 4 Zecchinen 
St. Georg, Doppeldukat, 18. J. 
Lot von 12 Talern 
18 
15 
25 
22 
40 
18 
18 
36 
28 
29 
30 
32 
35 
36 
310 
70 
22 
Münzen von Ferdinand I. 
533 Dukat 1848 33 
534 Desgl. 34 
544 Dukat 1848, ohne Mzz. Steh. Kaiser 30 
546 1/2 Souverain d’or, 1848 115 
550 Dukat 1848, ohne Mzz. Steh. Kaiser 50 
552 Sechs Kreuzer, 1848 30 
Franz Joseph I. 
557 4 Dukaten, 1872 130 
559 Desgl., 1885 115 
560 Desgl., 1887 115 
561 Desgl., 1893 110 
565 Desgl., 1912 120 
567 Dukat, 1853 B 52 
568 Dukat, 1857 B 50 
569 Dukat, 1860 B 50
	        
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