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Internationale Sammler-Zeitung. 
Hummer 15 
eine feste Wand getreten, mit hoher nergoldefer Holztäfelung und j 
graugrüner Sfoffbespannung. Dann hat die Aachtwache einen . 
neuen Rghrnen bekommen; an die Stelle des alten dunklen Holz- ; 
rahmens ist einer non dunkler Goldfarbe getreten. Goldoerzierung 
zeigen jeßf auch die Decke und die flachen Pfeiler, welche die 
llachtruache seitlich umrahmen. 
(Das nordische Illuseum in Stockholm) hat der j 
deutschen und auch der bayerischen Regierung eine Anzahl Samm 
lungsgegenstände aus seinem Bestände zum Kaufe angeboten, die 
für deutsche Uluseen Don Wert und Bedeutung sind. Die Ceitung 
des Bayerischen llationalmuseums hat eine Reihe uon Gegen 
ständen ausgesucht, die uom bayerischen Staat erworben werden, ; 
dann auch solche, die für die ntünchner städtischen tlluseen uon 
Interesse sind, so z. B. uerschiedene kunstgewerbliche Sachen, die 
mit dem Zunftwesen Zusammenhängen. Die JTlünchner städtischen 
Kollegien haben zum Ankauf solcher Gegenstände in geheimen 
Sitzungen 5000 lltark genehmigt. 
Uom Kunstmarkie. 
(Auswanderung Ulünebner Kunstschäße ins Aus 
land.) ln ITlünchner Blättern finden wir folgenden berechtigten 
Schmerzensruf: Eine ntünchner Sammlung wertooller Antiqui 
täten, die man in fester Hand wähnte, ist soeben in England 
zum Verkauf gestellt morden. Der gleiche Besißer hatte bereits 
oor zwei fahren das berühmte Reliquienkästchen mit Emaillemalerei 
aus der Sammlung Greh nach Amerika oeräußert. Das eine oder 
andere Werk der Sammlung deutschen Uluseen zu erhalten, erscheint 
bei der Höhe der für die Hauptstücke geforderten Preise so gut 
wie ausgeschfossen. Wird doch z. B. für die schöne kleine llladonna, 
die uon Engeln getragen wird, eine schwäbische Arbeit um 1521, 
die auf der Renaissance-Ausstellung des bayerischen Uluseu.hs- 
oereins im fahre 1907 bekannt wurde, der stattliche Preis uon 
42.000 lUk. gefordert. Huch hier also läßt ein Ulitglied der 
bayerischen Adelskrise, das uon kunstsinnigen Vorfahren den ße- 
si(3 ererbt hat, die Schäle unter Hintansetjung aller familien- 
tradition ins Ausland wandern. 
(Eine Kristallsch al e um 200.000 Kronen.) Bei Christie 
in Condon kam ein berühmtes Stück deutschen Kunstfleißes, die | 
sogenannte Gabitta - Schale, zum Verkauf. Es ist eine wunder- ! 
uolle, geschnittene Kristallschale aus dem 16. fahrhundert, die in 
Gold gefafjt ist. Die Schale selbst hat annähernd die form einer 
sißenden Ente; sie ruht auf einem fein gearbeiteten fuß und ist 
uon einem kleinen lleptimfigtirchen gekrönt. Vor fünf fahren hat 
der bekannte Bankier Baron Schröder in Condon diese Schale 
für den Riesenpreis uon über 525.000 Kronen erstanden. Obwohl 
sie auch diesmal sehr umworben war, so mußte sie doch einen 
gewaltigen Preissturz erleben. Der bekannte Condoner Sammler 
Wertheimer erstand sie schließlich für 200.000 Kronen, was ja 
für ein 25 Vg Zentimeter hohes und 59 Zentimeter langes Stück 
noch immer ein sehr achtbarer Preis ist. Jm übrigen aber erzielten 
die meisten Stücke aus dem HachlasSc des Barons Schröder ganz 
gewaltige Preissteigerungen, und der Verlust an der Gabitta-Schale 
wurde schon dadurch wettgemacht, dal) neun in derselben 
Versteigerung zum Verkauf gelangte Tose zusammen einen Rein 
überschuß uon 420.000 Kronen über die Preise erzielten, zu denen 
Baron Schröder die Stücke erwarben hafte. 
(Die Kunstauktion Bossard.) Die am 4. fuli in Cuzern 
unter Ceitung des Herrn Hugo Helbing aus Ulünchen durchgeführte i 
Auktion der Sammlung Bossard erfreute sich lebhafter Teilnahme i 
seitens schweizerischer und auswärtiger Interessenten. Es ist daher 
nicht zu wundern, daß sehr gute Preise erzielt wurden. So erreichten 
u. a.; Eine hohe japanische Vase 520 fr., eine japanische Vase uon 
gestreckter Kugelform 750, ein Paar feuchter, meißener Porzellan 
620, ein Zürcher Tafelaufsaß (18. fahrh.) 750, eine uiereckige 
Scheibe uon 1500 mit dem Wappen des Klosters Uluri 500, eine 
uiereckige Scheibe mit der Aufschrift „fohannes Schwarßmurer 
1509“ 1700, eine Wappenscheibe uom fahre 1520 5700, eine Schweizer- i 
scheibe uon zirka 1550 3500, eine ähnliche Scheibe 3600, eine i 
Schweizerscheibe mit dem Bildnis des Glasmalers felix findmeier 
2500, eine uiereckige Schweizer-Wappenscheibe aus dem 17. fahr- | 
hundert mit der Aufschrift „Heinrich lläf, der Zeit Vogtschreiber“ ! 
540, eine uiereckige Scheibe mit dem Wappen des Cuzerner Propstes 
tlikalaus Petrus aus dem fahre 1557 720, der Oberteil einer 
Schweizer Scheibe mit der Ansicht uon St. Gallen aus der ersten 
Hälfte des 16. fahrhunderfs 750, eine Schweizerscheibe uon friedrich 
Vogel uon 1586 1020, eine Schweizer Wappenscheibe 1552 200, 
eine Schweizerscheibe „Hauptmann Cudwig Schürpf 1592“ 1260, 
eine Schwyzer Sfandesscheibe 1597 780, eine uiereckige Scheibe uon 
1600 500, eine Schweizer Wappenscheibe uon franz fallenter, Glas 
maler in Cuzern, 1611 670, eine Wappenscheibe des Kaspar Kündig 
1615 9 0, eine Scheibe mit dem Porträt des Kaspar Gallati uon 
Glarus (1615) 2000, eine Schweizer Wappenscheibe uon 1618 740, 
eine Hochzeitsscheibe des fakob Uliller uon Uri 610, eine Zürcher 
Sfandesscheibe 17. fahrh. 1800, sechs runde monolithscheiben aus 
einer Kapelle im Kanton Zug zusammen 1670. üur wenige der 
Scheiben bleiben in der Schweiz, der größere Teil geht nach Holland, 
Deutschland und Österreich. 
Des weiteren erzielten: Ein silberner Hausaltar 2550 fr., 
eine Taufgarnitur (Silber) 895, ein Aiguiere mit Becken 1000, ein 
Schweizer Büttenträger 510 und 550, ein silberner Pokal 580, ein 
hoher Ananasdeckelpokal 1200, eine doppelgehenkelte Bouillon 
schüssel 650, eine runde Platte (Silber) 695, eine doppelgehenkelte 
Deckelterrine 900, ein Wärmekorb (Silber) 700, ein kleines silbernes 
Kaffeeseruice (ucrgoldet) 500, eine silberne Applike 610, ein Paar 
Standleuchter (Silber) 720, ein großes Bijou 680, ein grofjer 
Diamantanhänger 1780, kleine runde Bonbonnieres (Goldemail) 
3320, eine Golddose 1500, ein flacon aus fade in Colmontierung 
750, ein Goldkollier 790, ein Goldkollier mit Schleifeiranhänger 1550, 
ein goldener Anhänger mit Smaragden 650, ein paar Armbänder 
in Silber und Gold 555, ein goldener Renaissancering mit Rubin 
600, ditto mit Spißdiamanf 600, ditto mit Diamant 700, eine Bronze 
gruppe „Iltarc Aurel zu Pferde“ 600, eine Prunkkassctte in Ulessing 
geschnitten 5400, eine Tischuhr 1610, eine große Pendule, Couis XV, 
3665, eine Pendule Couis XV. 1750. Ein Wirtschaftsschild aus 
Eisen 1650, sechs Tafeln Eisen- und llfessingbeschläge, Schlösser 
900, eine komplette Rüstung um 1550 5500, eine komplette Rüstung 
aus dem 16. fahrh 2500, ein Halbharnisch um 1540 1570 2200, 
eine Turnier-Rüstung 700, ein geschlißter Ulaximilian - Harnisch 
1520 1560 21.500, eine IHaximiiianische Panzerbrust mit Bein 
taschen 600, ein breites Schwert 990, ein schweizer Dolch aus 
dem 16. fahrh. 4000, ein schweizer Dolch mit Prunkscheide 2400, 
ein Radschloßdamengemehr Anfang des 17. fahrh. 655. Eine 
Uladonna in Holz, halbrund geschnißt 2500, Holzschnißerei (Porträt 
llapoleons I., uon Bonzanigo) 1650. 
Von den Ölgemälden erzielten: ein Bild Art des Antonio 
Canale: Ansicht uon Venedig 500 fr., französische Schule, Kinder 
bildnis 670, ditto: Selbsfporfrät einer jungen maierin 500, zwei 
Bildnisse uon C. Handmann zusammen 650, Harlaw: Damenporträt 
1710, Angelika Kaufmann: Venus und Amor 720, ein Porträt uon 
C. lletscher 550, ein Ulädchenbildnis in der Art des Romney 550, 
ein Porträt in Rubens Hrt 950, ein Triptychon schweizerischer 
Schule 970, ein Schweizer Porträt 550, eine symbolische Darstellung 
uon Wolf Traut 1000, die Handzeichnungen erreichten Preise bis 
zu 170 fr. 
Von den Elfenbeinarbeiten erreichte das Kruzifix 900 fr., 
das Elfenbeinrelief 1550, eine byzantinische Elfenbeinkassefte 2000. 
für Teppiche wurden bezahlt: Deutsche Tapisserie 7600, für einen 
französischen Wandteppich 700 und für eine Couis XV.-Tapisserie 
3000 fr. 
(Kupferstiche, Radierungen, Holzschnitte u. Schab 
kunstblätter) Bei der Auktion non Kupferstichen, Radierungen, 
Holzschnitten, Schabkunsfblättern und farbsfichen des XV. bis 
XIX. fahrhunderfs, die die firma Helbing, in Ifliinchen durch 
führte (s. Ar. 14) wurden weiters folgende Preise erzielt: Albrecht 
Dürer: ) Kupferstiche: lfr. 171 Das Veronikafuch uon einem 
Engel gehalten. Geäßt, Ulk. 48; Ar. 172 Ularia auf der Utondsichel, 
Ulk 65; lfr 175 Ularia dem Kinde die Brust reichend, Jllk. 65; 
llr. 174 Die hl. Genouefa, 111k. 45; Ar. 175 Die drei Genien, lllk 60; 
Ar. 176 Die Gerechtigkeit, Ulk. 65; Ar. 177 Der marktbauer, mk. 65; 
Ar. 178 Das Wappen mit dem Hahn, Ulk. 150; Ar. 179 Das Wappen 
mit dem Totenkopf, Ulk. 250; Ar. 180 Albrecht non lllainz, gen. 
der kleine Kardinal, mk. 70; Ar. 181 Albrecht non JAainz, gen. 
der große Kardinal, mk 70; b) Holzschnitte: Ar. 182 Simson
	        
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