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Internationale Sammler-Zeitung. 
Hummer 21 
flmsler & Ruthardt (75. Auktion) als „Hecmskerk“ oer- | 
kauft. Und das leipziger ITluseum hat uor roenigen 
Jahren ein Hans Krell zugeschriebenes frauenporträt aus 1 
Cngland ermorben. Von dem um 1480 in Holland tätigen 
Ulaler, dem sog. Meister der oirgo inter oirgines, 
findet man ein geheimnisuoll leuchtendes Fragment (Hr. 25), 
Dielleicht ein flügelbild non einer Anbetung der Könige. 
Ich habe diese Tafel ermähnt, als ich über den llleister im 
Jahrbuch der preußischen Kunstsammlungen ausführlich 
schrieb. 
?ig. 1. Beweinung Christi 
Zu kunstgeschichtlichen Crwägungen regt die ifalieni- 
sierende Komposition (llr. 29) an, eine Allegorie — niel- 
leicht auf fleifj und Trägheit —, die aus der Sammlung 
Zschille stammt und auf der Kölner Auktion dieser 
Sammlung 5800 lllark brachte. 1897 in Ceipzig auf einer 
Teihausstellung mar dieses Bild unter dem Hamen „B., 
nan Orley“ ausgestellt, niederländisch um 1530: enger 
kann man, roenn man norskhfig sein mill, norläufig nicht 
bestimmen. Andere Arbeiten des dem Hleisfer des Todes 
IJlariae nahestehenden nialers sind mir bekannt, fine 
anscheinend schroächere Ausführung dieser Komposition 
mar in der Sammlung Crozat, merkwürdiger Weise unter 
dem Hamen des Italieners Sermoneta und soll in die 
Cremitage zu St. Petersburg gekommen sein. Cornelis 
Massys hat die Komposition gestochen. 
Als Schöpfuung eines Sammlers, der nur eigner 
Heigung folgte, hat dieser Hachlafj bestimmten Charakter. 
Wenn auch nicht so deutlich roie in der stillen Wiener 
Häuslichkeit: selbst in dem Versteigerungslokale wird die 
liebenswürdige Persönlichkeit des Kunstfreundes lebendig. 
Von den Objekten der Sammlung Schwarz reprodu 
zieren wir zwei. 
Das Hochrelief (fig. 1) ist eine rheinische Arbeit aus 
dem 15. Jahrhundert und stellt die Beweinung Christi dar. 
fig. 2. fläfenbläser und Dudelsackpfeifer. 
Im Mittelpunkte sißt Maria, den Ceichnam des Heilands 
auf dem Schoß, uon rechts naht sich weinend die heilige 
Magdalena mit der Salbenbüchse, links steht Johannes, 
mit der rechten Hand das Haupt des toten Herrn haltend, 
weiter zurück die heiligen fronen. Im Hintergrund sieht 
man eine bergige landschaft, belebt mit Hirten, Reitern 
und Wanderern, rechts oben die Mauern uon Jerusalem. 
Das Relief ist aus öndenholz und weist die alte 
Bemalung und Vergoldung auf. Höhe 154 cm, Breite 
84 cm. 
fig. 2 präsentiert zwei meisterhaft charakterisierte 
Volkstypen in der Art Pieter Bruegel des Älteren, u. z. 
„flötenbläser“ und „Dudelsackpfeifer“. Cs ist flämische 
Arbeit und stammt aus der ersten Hälfte des 16. Jahr 
hunderts. Die figuren, deren Höhe 36, bezw. 35 cm be 
trägt, sind aus Cichenholz und naturfärbig.
	        
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