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Hümmer 1 i
Internationale Sammler-Zeitung.
beth herauszuschlagen, wie es mir denn auf ein paar Bilder
mehr oder weniger nicht ankommt. Von meiner Seite kann der
Prinz des angestrengtesten Cifers geroifj sein, und wenn mich unser
Herr Gott gesund läfjt, wird es ihn nicht reuen, mir oertrauf zu
haben . . .
]ch hoffe, diesmal keine Sprünge gemacht zu haben, und
meine ITleinung dürfte deutlich sein, tch bin aber auch diesmal
nicht so unbehaglich gestimmt als bisher, wo ich an die ganze
Wartburg lieber nicht gedacht hätte, da sie wie eine spröde Braut
mich nicht annahm und nicht laufen lieFj.
Gin Seebad ist eine tüchtige Kur. Bs wird Dich ganz auf
den Hund bringen, darauf mach’ Dich gefafjt; aber nach ein paar
ITtonafen kommt die Grfrischung. lllöge es Dir recht gut anschlagen.
An Preller und Hummel samt deren Frauen ist alles schöne.
Den Bildhauer Kn oll, den wir auf die Wartburg geschickt haben,
läf3t Guch als ein falenfoolles und frisches Bürschchen bestens emp
fohlen sein. _ . ., c . . , «
Dein alter Schwind.“
Das ist der Wortlaut des Wartburg-Briefes an Schober.
Kurze Zeit, nachdem Schroind seine Wartburg-Fresken be
gonnen hatte, schrieb er, ganz selig darüber, daß er nun
ein „Einkommen oon 5000 Talern“ hatte, die Worte hin:
„Was komme ich mir reich Dor“,
Aus Schobers Hinterlassenschaft nun hat Arnold Otto
ITleyer seine Schroind-Schäße erroorben. Sie umfassen oor-
roiegend die Blätter aus der frühzeit des ITleisters, die
Zeichnungen zu den „Krähcoinkeliaden“, zu „Tausend und
eine Rächt“, oon der Goethe so begeistert mar, zu „Ritter
Kurfs Brautfahrt“ usro. Unter den Hauptstücken aber
sehen mir ein entzückendes Porträt Schuberts, dann die
Zeichnung „Der Traum des Gefangenen“ und schließlich
auch die munderoollen Blätter, in denen der Künstler die
5rau 0. ITlangstl in ihren Rollen als Iphigenie, als Recha
usro. oereroigf hatte,
Reben Schroind hat Gduard oon Steinle in dieser
Hamburger Prioatsammlung einen Ghrenplaß. Da inter
essieren uns die Zeichnungen zu den Friesen im Treppen
hause des Afelierbaues im Städelschen Institut zu Frank
furt, die Studien zu Sfeinles Bildern in Köln und in
Straßburg, und eine ansehnliche Zahl oon Blättern aus
der Frühzeit des ITleisters. Sehr amüsant sind ein paar
Reime, die Steinle zu seinem Selbstporträf hinzufügt, das
er — oier Jahre oor seinem Tode — am 12. Juli 1882
an Arnold Otto ITleyer nach Hamburg sendet. Gr dichtet
da folgende Knütteloerse:
Die Striche sind zwar dick
Zeigen aber uiel Ungechick,
Für den Freund beflissen
Hat er es auf dem Gewissen.
Die Deueruterbungen der UUiener Fiofmuseen.
Hach dem Berichte des Hofrates Dr. lüilhelm freiherrn uon Wechbecker.
Die Wiener Hofmuseen können auf eine Fülle glück- ! um die Ausgestaltung derj kaiserlichen Sammlungen an-
licher Reuerroerbungen hinroeisen. Jhr Besißstand hat sich j oertraut ist, in außerordentlicher Weise oermehrt.
Fig 1. Attische Schale.
im oerflossenen Jahre dank der unoerdrossenen, umsichtigen | Gs entspricht nur der Vielseitigkeit dieses mit einem
Tätigkeit des Hofrates im Oberstkämmereramte des Kaisers, profunden Wissen und einem tiefen Kunsfoerständnis aus-
Dr. Wilhelm Freih. 0. Weckbecker, dem seit Jahren die Sorge gestatteten Ulannes, daß alle Abteilungen bedeutsame Be-