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Hummer 4 
Internationale Sammiet-2eitung 
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Drache, über den das R0S3 hinmegschreifet. Das oertiefte 
feld ist oben halbbogenförmig gerundet, an der Kontur 
eine Bordüre mit Inschrift: Imp. Cacs. Maximilianvs. 
Avg-ustv(s). hi dem Zwickel liegt ein nackter Reiter auf 
galoppierendem Pferd, rechts eine Amazone. Augsburg, 16. 
Jahrhundert, üinks an der Peripherie des Innenfeldes die 
Signatur des Künstlers, Hans Daucher: oierseitiges relie- 
fiertes Plättchen mit einem D unter dem Querstrich des H. 
Höhe 23 cm, Breite 15'15 cm. 
Sig. 5: Syrischer Pokal, 13. lohrh. 
fig. 2 ist ein Relief aus gebranntem Ton und stellt 
eine Halbfigur der ITlaria mit dem Jesuskinde dar. Der 
hoch herausgearbeitete Kopf ist leicht nach oorn geneigt, 
der Blick nach abwärts gerichtet, das in der ITlitfe ge 
scheitelte und gelockte Haar roird oan einer flachen Haube 
bedeckt und hinten durch die Gloriole abgeschlossen. Über 
das enganliegende, durch, eine Schnur unter den Hüften 
zusammengehaltene Getoand mit engen Ärmeln hängt in 
losen falten ein Alantel. Das Christuskind ist unbekleidet, 
nur um den Ceib ist ein dünner Schleier gewickelt, den 
es mit den fingern der linken Hand ergreift. Das Relief 
ist eine Arbeit oon ITlino da fiesole, der 1431 —1484 
gelebt hat. 
Zroei reizende Wiener Porzellanstücke präsentieren 
fig. 3 und 4. Deckeltasse mit Untertasse, Becherform mit 
eingezogenem fufj und oergoldctem Henkel mit blattför 
migen Ansätzen. Der Deckel geroölbt und eingeschnürt, 
als Bekrönung ein goldener Pinienzapfen. Bemalung: auf 
der Stirnseite der Oberfasse das in Sepia gemalte Porträt 
des österreichischen feldmarschalls Grafen Caudon nach 
der nüniatur oon Heinrich fiiger (Original im Besitje des 
fürsten Eichnowsky). Der fand der Tasse ist königsblau. 
Das Bild ist oon einer Wellenbandbordüre in pastosem, 
schattiertem blau-weifj umrahmt, seitlich nach rechts und 
links gruppieren sich grofge (in Reliefgold) 4 quatre couleurs 
gemalte Trophäen mit Corbeer und Cichenranken. Am 
Cippenrand eine dünnstengelige, elegante weif] - blau 
schattierte Rankenbordüre mit Goldranken. Die gleiche 
Bordüre auf dem Rand der Untertasse. Im fond ein 
ooales in Sepia gemaltes JTTedaillon: Vor einem ITlonu- 
ment stehen die allegorischen frauengestalten des Krieges 
und der Geschichte; letztere den Griff in der Hand, hat 
auf das ITlonument die Inschrift geschrieben: 
Omnia in creinenta 
Sua Sibi 
debuit 
Vir Maximus. 
Darunter die Signatur desITlalers: Camprecht pinx 
(Georg Camprecht der Ältere). Auf dem Deckel die gleiche 
Bordüre roie auf dem Tassenrande, auf der (Erhöhung ein 
goldener Corbeerkranz. 
ITlarke: Bindenschild in Blau, eingeprefjt: 39, Jahres 
ziffer: (17)89, auf der Obertasse eingeprefjt: 11 und 
Jahresziffer 88. Höhe 13-5 cm, Durchmesser 8-5 cm. 
Van den Gläsern seien ein großer syrischer Pokal 
aus dem 13. oder 14. Jahrhundert uorgeführf. (fig. 5) 
Der Pokal ist aus mattem gelblichen Glas oon hyperbo- 
loidischer form und uorspringender fufjplatfe, bis kurz 
unter dem Cippenrand gerippt, farbig emailliert und oer- 
goldef. (Etwas oberhalb der ITlitfe ein horizontaler breiter 
fries mit rot konturierten, oergoideten und farbig email 
lierten Ornamenten, drei kreisrunde felder freilassend, in 
jedem ein Reifer mit einer Canze, Pferd und Kostüm des 
Reiters in den einzelnen feldern oon oerschiedenen färben. 
Der obere und untere Rand dieses feldes wird eingesäumt 
oon schmalen Bordüren mit zusammenhanglosen Schrift 
zeichen. In der unteren Hälfte ein schmaler Ornament 
fries mit drei gleichen Aledaillons roie oben und diese 
roie ein durch gestecktes Band miteinander uerbindend. 
Unterhalb des Cippenrandes eine schmale Bordüre aus 
goldenen, rotkonturierten filigranornamenten. Auf dem 
Grund zwischen den einzelnen Ornamenfzonen sich gegen 
übersfehende, in dünnen Konturen gezeichnete Vögel 
zwischen symetrischem Ornament. 
Die Kunstsammlungen öes Barons Albert Rothschild. 
Von Or. Cudroig flbels (Wien.) 
Das Interesse für die schönen Werke der bildenden 
Kunst und das Verständnis für die grofjen llleister hatte 
der am 11. d. 111. in Wien oerstorbene Baron Albert 
Rothschild oon seinem Vater geerbt, respektioe erlernt. 
£r war wohl nicht ein so enragierter Kunstsammler und 
Kenner wie sein oor mehreren Jahren oerstorbener Bruder 
llathaniel, der ja den größten Teil seiner freien Zeit mit 
Kunststudien oerbrachte und dessen Palais in der Theresianum 
gasse eine der herrlichsten und reichhaltigsten Sammlungen 
der Welt beherbergt; aber auch Baron Albert - troljdem er
	        
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