MAK
Seite 200 
Internationale Sammler-Zeitung. 
Nr. 13 
Autographen. 
Die Auktion bei Henrici. 
In Ergänzung unserer Mitteilungen in der vorigen Num 
mer wird uns über die Autographenauktion bei Henrici 
aus Berlin geschrieben: 
Nächst Qluck waren es namentlich M o z a r t - Manu 
skripte, die hohe Preise erzielten. Acht eigenhändige 
Menuette mit Trio für Klavier von Mozart (Nr. 94 des Kata- 
loges) kamen auf 3500 Mk., ein Briefchen an seine Schwester 
M a r i a n n e, die er bittet, ihm doch besser auf seine Briefe 
zu antworten, »denn es : st ia weit leichter, etwas antworten, 
als selbst etwas erfinden« (Nr. 95) auf 1600 Mk. und ei» sehr 
schön erhaltener Brief an einen Freund (Nr. 96) auf 1700 Mk. 
Auch die Handschriften von Mozarts Vater wurden hoch 
bezahlt, so Nr. 105, ein Brief aus Salzburg vom 22. Dezember 
1780, der sich auf die Inszenierung der Oper »Idorneiieo« be 
zieht, mit 275 Mk. 
»Andenken an das Liebe, 
Glücklich wenn’s lebendig bliebe!« 
ein anderer 455 Mk. (Nr. 237 des Kataloges.) 
Zum Gegenstände lebhafter Kämpfe machten d'e Ver 
ehrer dieses Dichters das Ausgebot einer Anzahl von Heine- 
Andenken. Sieben eigenhändige Briefe an Meyerbeer, die 
bisher unbekannt und unediert waren (Nr. 261), wurden mit 
3005 Mk. bezahlt. Der letzte eigenhändige Brief Heines an 
seine Mutter, vier Monate vor dem Tode von der Matratzen 
gruft aus mit Bleistift geschrieben (Nr. 264) trachte 650 Mk. 
Unter den Heine-Porträts wurde bezahlt für die bekannte 
Radierung von Ludwig Emil Grimm 255 Mk. (Nr. 265), 
Während das bisher unbekannte Originalporträt von Ernst 
Benedikt Kietz (siehe Nr. 11 der »Internationalen Sammler- 
Zeitung«) auf 1700 Mk. kam. 
Unvermindert hoch im Preise hielten sich die Briefe 
Fig. 14, Winterlandschaft von Salomon Ruisdael. 
Unter den Richard Wagner- Andenken nahm beson 
deres Interesse ein Skizzenblatt von Josef Tic hätschelt 
(Nr. 164) ein, das u. a. ein sehr charakteristisches Profilbild 
von Wagner mit wenigen Strichen festhält. Es wurde mit 
200 Mk. bezahlt. 
Von Musikerhandschriften wären noch zu nennen: Von 
Chopin ein vollständiges Manuskript (3 e Prelude de Cho- ; 
pjn, Moderato), das 405 Mk. und ein musikalisches Album- i 
blatt von Franz v. Liszt, eine wundervolle saubere Hand 
schrift, das 180 Mk. brachte. 
Durchwegs hoch blieben die Preise für Goethe-Hand 
schriften: Acht Zeilen eines Jugendbriefes an Hieronymus 
Schlosser (Nr. 228) erzielten 205 Mk., für das sechszeilige Ge 
dicht an den Grafen Karl Har rach (Nr. 234): 
i 
»Die sich herzlich oft begrüßten, 
Die das Leben sich versüßten, 
Führt ein guter Geist zur Stelle 
Wieder au dieselbe Quelle! 
Treues Wirken, reines Lieben 
Ist das Beste stets geblieben. 
zahlte ein Liebhaber 780 Mk., für ein zweizeiliges Stammbuch- 
Matt: 
Schillers, von denen einer an Göschen (Nr. 392) 600 M'k., 
einer an den Verleger Unger in Berlin (Nr. 392a) 800 Mk. 
brachte. 
Von sonstigen Preisen wären zu notieren: Nr. 189, 
Eoerne, Amtliches französisches Schriftstück, 165 Mk.; 
Nr. 153, M ö r i k e, Gedichtrnanuskript, 315 Mk.; Nr. 315, 
Kant, Brief philosophischen Inhaltes, 205 Mk.; Nr. 354, Ge 
dicht mit Unterschrift (3Vz Seiten), 71 Mk.; Nr. 407, Lawrence 
Sterne, Brief an Coxwould Munday, 330 Mk.; Nr. 420, W i e- 
1 a n d, Jugendbrief an seine Geliebte Sophie Gutermanm, die 
spätere Frau von Laroche, 440 Mk.'; Nr. 459, Grill 
parzer, Gedicht (»Entsagung«), 425 Mk.; Nr. 558, Elisa 
beth Charlotte, Gräfin von der Pfalz, die Gemahlin des 
Herzogs Philippe d’Orleans, die »Liselotte«, Briefe, 90 Mk.; 
Nr. 628, Königin Maria Antoinette, Dankschreiben 
an Kardinal Ban di ti, 115 Mk.; Nr. 647, Horatio Nelson, 
Brief an Sir John E. Dushworth, 185 Mk.; Nr. 656, Marquise 
de Pompadour, Brief an Voltaire mit Unterschrift (die 
Pompadour pflegte selten einen Brief zu unterzeichnen), 340 
Mk.; Nr. 688, General Ludwig August von Be n edek, Brief. 
20 Mk.; Nr. 716, Kaiser Franz Josef, Französischer 
Jugendbrief an H> polit Dore, und Nr. 717, Niederschrift einei 
Depesche an seine Mutter, 180 Mk.; Nr. 722, Graf Matthias 
Gallas, Brief an Octavio Piccolomini, 22 Mk.; Nr. 744,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.