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Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 18
Ecuador. Zwei hochwertige Eiskalmarken haben zur
Abwechslung den untersten Rang (ihrem neuen Werte nach)
als Postwertzeichen eingenommen.
Ai ; ' Bfm. 1 Cent a. 1 Sucre grün) Aufdr. des neuen
2 » 2 » rot I Wertes nebst »POSTAL«
0510
Französisch - G uine a. Frankreich tritt anscheinend
mit Nicaragua in Wettbewerb. Restbestände wer
den nach Noten überdruckt und so in Verkehr
gebracht. Aufdrucke wie nebenstehend skizziert.
a) Auf Ausgabe 1893:
Bfm. 05 a. 2 (Cts.) rotbr. a. tn. säm. Aufdr
05 » 4
05 * 15
05 » 20
05 » 30
10 » 40
10 » 75
viol’br. a. grau
h’blau
rot a. grün
braun
ziegelr. a. säm.
d’lila a. orange
b) Auf Ausgabe 1905:
Bfm. 05 a. 2 (Cts.) lilabr. a. gelbl.
05 » 4
05 » 15
05 » 20
05 * 25
05 * 30
10 > 40
10 » 50
rosa a. h’blau
viol. a. rötlich
rot a. h’griin
blau a. bläul.
braun a. säm
ziegelr. a. gelbl.
braun a. bläul.
sehw.
rot
»
schw.
rot
schw.
schw.
rot
S>
schw.
rot
Gambia. Unter Beibehaltung des bisherigen Sey
schellenmusters und in den Nyassafarbcn, jedoch ergänzt durch
die Wertstufe 1% Penny, ist die Georg-Serie nunmehr ge
schaffen worden. Als Spezimen lagen vor:
Bfm. V, d. grün
1
l 1 /,
2
2«/.
3
4
5
6
7V»
10
1/-
1/e
2/-
2/ e
3/-
Gez. 14 WZ. CAC
karmin
oliv/grün
grau
ultramarin
d’lila a+gelb
schwarz/rot a. gelb
orange/lila
d’lila/rotviolett
braun/blau
olivgriin/karmin
schwarz a. h’grün
blaulila/grün
d’lila/ultram. a. h’blau
schwarz rot a. blau
gelb/grün
Ferner -an Ganzsachen:
P. K. 1 d. karmin a. sämisch )
» » »
140 : 89
1 + 1
Bf. Umschi. 1 » » » weiß 121:95
Reg. » 2 » ultram. » » 135:84
(bei letzterem: Wertzeichen auf der Klappe der Rückseite).
Madagaskar. Als Kuriosum sei erwähnt die vor-
kommende halbierte Marke des Satzes 1896 (Allegorie), laut
»Bull. Ch.« verwendet irn Jahre 1904. Der Marke ist aufge
druckt der bekannte Stempel »Affranchissement exceptionncl
(taute de timbres)«.
% Bfm. 10 Cts. schwarz, gez. 14 : 13%.
Martinique. Hier wiederholt sich, wenn auch vor
läufig in kleinerem Maßstabe, der bei Französisch-Guinea ge
meldete Provisorienzauber. Neue Wertaufdrucke auf Marken
der Ausgaben 1893/1906.
Aush. Bfm. 05 a. 15 Cts. grau, Aufdr. rot
05 » 25 » schw. a. rosa » »
10 » 40 » ziegelrot » schw.
10» 5 Fr, lila » »
Mauritius. Ein Briefumschlag irn Werte von 6 Cents
erscheintlals erste Ganzsache mit Porträt König Georgs.
Bf. Umschlag 6 C. karmin a. weißem Pap. 147 : 103.
(Ein neues Markenland.) Ein neues Markengebiet
erschließt sich den Philatelisten in dem kleinen Sultanat
Kedah, das früher Siam tributpflichtig war. Vor etwa zwei
Jahren wurden die drei Sultanate Kedah, Kelantan und
Trengganu infolge »gütlichen« Uebereinkommens von Siam
losgetrennt und den englischen Malayenstaateti einverleibt.
Während Kelantan und Trengganu be
reits seit Jahresfrist eigene Brief
marken besitzen, hat Kedah erst vor
kurzem eine eigene Markenserie her
ausgegeben. Diese lange Verzögerung
indessen hat das Gute gehabt, daß
nunmehr die neue Serie recht prächtig
ausgefallen ist. Sie besteht aus drei
zehn Werten von 1 Cent bis zu
5 Dollars in sauberer zweifarbiger Kupferdruckausführung und
wird jeder Sammlung zur Zierde gereichen. Die niederen Werte
von 1 bis zu 8 Cents bringen in geschmackvollem Rahmen ein
Reisbündel zur Darstellung, die mittleren Wertstufen von 10 bis
zu 50 Cents zeigen einen pflügenden Eingeborenen, hinter dem
für diese Länder charakteristischen Ochsengespann, und die
Dollarmarken, ohne die ein exotisches Land anscheinend nicht
aaskommen kann, prunken mit einem palastähnlichen Gebäude,
das wahrscheinlich die Regierungsstätte des Rajahs darstellt.
Allzuviel Sorgen werden dem Fürsten die Regierungsgeschäfte
ohnehin nicht bereiten, da die wirklichen Herren des Landes
in dieser Beziehung außerordentlich zuvorkommend sind.
(Verkauf der Briefmarkensammlung des
Ex-Sultans Abdul Hamid.) Als Abdul Hamid
noch im vollen Besitz seiner Macht in den Räumen des Yildiz-
Kiosk frei schalten und walten durfte, beschränkten sich seine
Schätze nicht auf die kürzlich in Paris für insgesamt 11 Mil
be neu Franken versteigerten kostbaren Perlen und Juwelen;
zu seinen kostbaren Schätzen zählte der heutige Ex-Sultan
auch seine Briefmarkensammlung. Als er dann zur Abdankung
gezwungen wurde, mußte er alle seine Schätze, Gold und
Edelsteine seinem Nachfolger und seinen Siegern überlassen;
nur seine Briefmarkensammlung durfte er behalten. Sie be
gleitete ihn auch nach Saloniki. Wie der »Figaro« berichtet,
hat Abdul Hamid sich jetzt von diesem seinem letzten Schatz
getrennt, er hat die Sammlung verkauft. Käufer soll einer der
bekanntesten englischen Briefmarkensammler sein, der für
die Marken die stattliche Summe von 40.000 Pfund Sterling,
also eine Million Franken, bezahlte.
Verschiedenes.
(Ein neuer Stahlschnitt Blümelhubers.)
Aus Steyr (Ob.-Oe.) wird uns geschrieben: Zum Feste
Maria Empfängnis (8. Dezember) des vorigen Jahres über
gab Michel Blume 1 h über sein letztes, bisher bedeutend
stes Meisterstück an seinen Auftraggeber, den hochsinnigen
Gründer der berühmten Kunstsammlungen des Erziehungs
institutes der Gesellschaft Jesu zu Kalksburg bei Wien,
Pater Ladislaus V e 1 i c s. Dieses »Stahlkreuz von Kalksburg«
mit dem Herzen Jesu, umschlungen von der Dornenkrone,
vor einem Glorienstrahlerrkranze in der Kreuzung der Balken
frei schwebend aus dem vollen Ganzen mit bisher noch nie
erreichter Virtuosität herausgeschnitten, wurde bald zu einer
Berühmtheit der Kunstsammlungen Kalksburgs und wanderte
gleich anfangs über Wunsch nach Wien, zur Besichtigung
durch Mitglieder des Kaiserhauses und daraufhin durch den