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schäften selbst wieder eine Kette von regelmäßig sich ablösenden und ersetzenden Generationen
bilden. Dort, wo der trockene lose Sand durch die Gewalt des Windes fortwährend
verschoben wird, ist wenig Halt für eine geschlossene Pflanzendecke, und es vermögen an
solchen Plätzen nur vereinzelte Gewächse, welche, die kurze Regenperiode des Vorsommers
benutzend, in den zu dieser Zeit durch Feuchtigkeit gebundenen Sand rasch Wurzel schlagen,
fortzukommen. Die ersten Anfänge dieser Flugsandfluren bestehen denn auch nur aus
spätkeimenden, schnellwüchsigen einjährigen Pflanzen, die mit den vielen weißen langen
Fasern ihrer Wurzeln den feuchten Sand durchspinncn und dann auch im Hochsommer,
FedergraSflur auf der Kecskemeter Landhöhe.
wenn der Wind die Sandwellen verschiebt und dadurch einen Theil der Gewächse fast bis
zu den Blüten hinauf verschüttet, an einem anderen Theile die obere Hälfte der Wurzeln
entblößt, mit ihren tieferen Wurzelfasern noch immer an der Stelle, wo sie aufgekeimt
sind, sich festzuhalten vermögen. Vorwaltend sind unter diesen ersten Ansiedlern, welche
sich auf dem wüsten Flngsande einfiuden, der Sandknöterich, der Burzeldorn, Melden
gewächse und Gräser, insbesondere Trespen, dann eine Roggenart, welche unserem gebauten
Roggen täuschend ähnlich sieht, und endlich graugrüne Kochten- und Corispermnmformen.
Diesen ersten Ansiedlern und Bezwingern des Flugsandes folgt allmülig eine zweite
Generation, gebildet von ausdauernden Gräsern und Seggen, namentlich dem bescheideten
Schwingelgras und der schmalblättrigen Segge, welche den Boden theilweise schon festigen
und zwischen deren zerstreuten Rasen dann eine große Zahl von Stauden aufkommt, die
Übersichtsband. ^