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Nr. 11 
Internationale S a m ni 1 e r - Z e i tu n g. 
Seite 173 
excubios dividunt, et ordinem vigiliarum per vices faciunt, 
tenentes lapillos suspensis digitis, quibus somnos arguant; 
quod cavendum erit clamor indicat.« (Isidor von Sevilla 
schrieb seine literarische Sammlung zu Anfang des 7. .Jahr 
hunderts.) Robert Eder (Mödling). 
(W iener Ansichten »von Schütz und 
Ziegler.) Wir werden um Aufnahme folgender Zuschrift er 
sucht: »Für meine in Vorbereitung befindliche Monographie 
über die Wiener Ansichten von Schütz und Ziegler suche ich 
nicht kolorierte Abdrücke dieser Blätter. Ich bitte Samm 
ler, mir solche behufs Reproduktion leihweise zur Verfügung 
zu stellen. Dr. Ignaz Schwarz, i. F. Gilhofer & Ranseh 
burg, Wien, I. Bognergasse 2. 
Handschriften. 
(Handschriften von Brantome.) Der Hand 
schriftenabteilung der Bibliotheque nationale in Paris hat, wie 
uns von dort geschrieben wird, Baron Rothschild dreizehn 
eigenhändige handschriftliche Bände von Werken des französi 
schen Schriftstellers Pierre de Bourdcilles, Seigneur de 
Brantome geschenkt. Man weiß, daß Brantome in zahl 
reichen Memoirenwerken das Leben der französischen Gesell 
schaft zur Zeit der Königin Katharina von Medici und der Bar 
tholomäusnacht gegen Ende des lb. Jahrhunderts geschildert 
hat. In diesen Bänden sind die Originalniederschriften der »Vies 
des hommes illustres et grands capitaines frangais et etrangers«, 
der »Vies des dames illustres«, der »Rodomontades et jure- 
rr.ents des Espagnols« und der »Discours sur les coloneis« ent 
halten. Die Schenkung ist um so wichtiger und wertvoller, als 
sich erst jetzt auf Grund dieser Handschriften eine kritisch ge 
naue Textausgabe der Schriften Brantomes hcrstellen läßt. 
Bisher galten nämlich die Originalniederschriften seiner Werke 
mit wenigen Ausnahmen für verloren. 
Numismatik. 
(Münzauktion im Dorotheu m.) Wie man uns 
mitteilt, bereitet das Wiener Dorotheum noch für den 
Juni eine M ii n z a u k t i o n vor, bei der interessante Stücke 
zur Versteigerung gelangen sollen. 
(Zum Regierungsjubiläum Kaiser Wil 
helms II.) Die Königliche Akademie der Künste zu Berlin 
hat aus Anlaß des 25jährigen Regierungsjubiläums W i 1 h e 1 tn s II. 
eine Medaille prägen lassen, die bei der Eröffnung der Großen 
Berliner Kunstausstellung durch ihren Präsidenten Manzel dem 
Monarchen überreicht wurde. Die Medaille, nach dem Entwurf 
des Mitgliedes der Akademie, Professor Hermann Hösaeus, 
ausgeführt, hat einen Durchmesser von 60 Millimetern und trägt 
auf der Aversseite das Bildnis des Kaisers. Die Inschrift lautet: 
»Wilhelm II. Imperator Rex — 1888 — 15. Juni — 1913.« Die 
Reversseite zeigt eine Minerva im heiligen Hain der Künste. 
Die Randaufschrift führt die vier von der Akademie gepflegten 
Hauptkünste, Malerei, Plastik, Architektur und Musik auf. 
parunter befindet sich die Inschrift: »Königliche Akademie der 
Künste zu Berlin.« Die Akademie hat beschlossen, eine be 
stimmte Anzahl der Medaille in Silber und Bronze nachprägen 
zu lassen, um sie Sammlern und Liebhabern zugänglich zu 
machen. 
(Eine Medaille zurVcrmählung des Prinzen 
von Cumberland.) Im Aufträge des Herzogs Ernst 
August von Cumberland hat der Kammermcdailleur des 
Erzherzogs Franz Ferdinand Richard P lacht in Wien eine 
Medaille zur Erinnerung an die Vermählung des Prinzen Ernst 
August von Braunschweig und L ii neburg mit der 
Prinzessin Viktoria Luise von Preußen geschaffen. 
Die Medaille trägt auf der Vorderseite die lebensgetreu model 
lierten Brustbilder des jungen Paares und die Umschrift: »PRINZ 
ERNST AUGUST. PRINZESSIN VIKTORIA LUISE.« Auf der 
Rückseite der Medaille sind im Felde die beiden von der Herzogs 
krone gekrönten Wappen der Häuser Hannover und Preußen; 
unter ihnen auf breitem Bande der Wahlspruch: »SUSCiPERE 
ET FIN1RE.« Die Wappen umwinden in überaus zarter Kompo 
sition zwei unter dem Bande die beiden Eheringe kreuzende 
Rosenzweige. Als Umschrift steht im oberen Halbkreise: »VER 
MACHET ZU BERLIN AM 24. MAI 1913.« Darunter liest man 
in kleinerer Schrift den zweiten Wahlspruch Hannovers: »NUN- 
QUAM RETRORSUM.« Die Medaille wurde in zwei Größen^ 
jm Durchmesser von 56 und 24 Millimeter, mit gewohnter 
Sorgfalt im k. k. Hauptmünzamte in W i e n hergestellt. 
Philatelie. 
(Italienische Jubiläumsmarken mit Ueber- 
drucken.) Eine Neuheit, die in Kürze eine Rarität werden 
dürfte, ist, wie man uns mitteilt, jetzt in Italien auf den 
Markt gekommen. Die von der Ausstellung Rom-Turin aus 
Anlaß der 50 Jahrfeier des Königreiches Italien hergestellten 
Jubiläumsmarken zu 2, 5, 10 und 15 Centesimi sind 
nicht ganz verkauft worden; daher hat die königliche Post 
verwaltung in praktischer Oekonomie die Werte 5, 10 und 15 
mit einer schwarzen 2 Überdrucken lassen und verkauft 
alle vier Exemplare zu 2 Centesimi. Die Marken haben nur für 
kurze Zeit postalischen Wert. 
(Schweizerische Eisenbahnmarken.) Seit 
einiger Zeit sind in der Schweiz Eisenbahnmarken im Gebrauch, 
kleine Querrechtecke mit dreisprachiger Umschrift: »Chem. de 
fer federaux — Schweiz. Bundesbahnen — Strade ferr. federali«; 
in einem Oval über dem Flügelrad, dem einzigen dekorativen 
Emblem, sehen wir die schwarze Wertziffer. An Werten sind 
ausgegeben worden: 5 (Cts.) braun, 10 blau, 20 grau, 30 h’grün, 
40 blaßgriin, 50 ultramarin, 60 gelb, 70 violett, 100 fleisch 
farben. 200 karmoisin, 300 lila. Die Frage, ob diese Wertzeichen 
den belgischen Eisenbahnmarken gleichzustellen sind, wäre 
zu verneinen. Denn während Belgiens Eisenbahnmarken Post 
wertzeichen, beziehungsweise Paketpostmarken sind, trifft es 
bei den schweizerischen nicht zu, die nur Verrechnungsmarken 
zur Deckung von Frachtbeträgen unter 5 Franken sind. Damit 
soll aber keineswegs gesagt sein, daß diese Neuheiten nicht 
gesammelt werden. Ebensogut, wie es Sammler von Fiskal- 
marken gibt, wird es zu allen Zeiten Sammler von Eisenbahn 
marken geben. 
Porzellan. 
(Das Ende der Sammlung W e i ßib e r g er.) 
Die in der »Internationalen Sammler-Zeitung« von August 
Strobel besprochene Prager Sammlung Weißberger 
(siehe Nr. 5 vom 1. März 1912) existiert nicht mehr. Vor 
wenigen Monaten ist der Besitzer, Vizekonsul Arnold 
Weißberger aus dem Leben geschieden und in jäher 
Raschheit ist ihm schon nach einigen Wochen seine Gattin im 
Tode gefolgt. So blieb die Sammlung verwaist zurück, da die 
Söhne des Verstorbenen in Spanien und in Amerika leben. 
Man fürchtete schon, die durch ihre Unika von Altwiener 
Porzellan in Sammlerkreisen berühmte und auch in dem 
großen Altwiener Porzellanwenk von Folnesics-Braun oft 
zitierte Sammlung könnte in alle Winde zerstreut werden. 
Wirklich hat auch eine Versteigerung des Weißbergerschen 
Nachlasses stattgefunden. Der Hauptstock der Sammlung, die 
Altwiener Kostbarkeiten, war aber nicht darunter. Es wird 
Sammler interessieren, daß diesen wichtigsten Teil der Samm 
lung (zu dem auch die seltenen Wachsplastiken zu rechnen 
sind) ein Sohn des Verstorbenen, Herr Generaldirektor 
Weißberger in Madrid, der selbst eifriger Sammler 
ist, übernommen hat. Freilich gehen auf diese Art die Stücke, 
die sich bereits auf dem Wege nach Spanien befinden, wahr 
scheinlich auf immer österreichischem Besitz verloren. Die 
zur Versteigerung gelangten Kunstobjekte waren zwar durch 
wegs gut, aber nur dritten und vierten Ranges. Unter den 
Käufern befanden sich außer vielen Prager Privatliebhabern 
die Kunsthändler Ster n aus Wien und M o r a w i t z. der im 
Aufträge des Fürsten Hohen lohe-'Schillingsfürst 
lizitierte. 
Museen. 
(Justus Brinckmann.) Professor Dr. Justus 
Brinckmann, der verdiente Direktor des Hamburger
	        
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