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Scction III. Andere Zweige des Hüttenwesens. Quecksilber. 99 
Gebirgsschichten vorkommt, so beschränkt sich doch bis jetzt seine 
Gewinnung auf einige wenige Hauptpunkte der Erde. Bis zum Jahre 
1850, wo man in Californien anfing, die dortigen Quecksilberlager aus 
zubeuten , wurde fast alles Quecksilber ausschliesslich aus Spanien und 
Oesterreich bezogen. In dem erstem Lande sind besonders die Gruben 
von Almaden in Andalusien von Alters her wegen ihres Reichthums 
berühmt; angeblich schon von den Karthageniensern, dann von den 
Römern ausgebeutet, gingen sie im Mittelalter in den Besitz der Araber, 
der Ritter des Calatravaordens, dann der Fugger von Augsburg über, 
bis sie endlich seit 1645 in die Hände des Staates gelangten, und werden 
heutigen Tages dort jährlich etwa 1 Million Kg Quecksilber erzeugt. 
Oesterreich hat seine Quecksilberminen in Idria (Krain), wo der Berg 
bau 1497 begonnen wurde, und 1578 in den ausschliesslichen Besitz 
des Landesfürsten gelangte. Die Production erreichte dort im Jahre 
1871 die bis jetzt bedeutendste Höhe von 6800 Ctr., wovon ein Theil 
zur Fabrikation von jährlich 1200 Ctr. Zinnober dient. DerGesammt- 
werth der dargestellten Handelsproducte beläuft sich auf 1 400 000 fl. 
österreichisch. Im Ganzen producirte Oesterreich 1871 7514 Ctr. 
Quecksilber, gegenüber 5436 Ctr. im Jahre 1867. — Ungarn hatzwar 
keine eigentlichen Quecksilberbergwerke, besitzt aber an verschiedenen 
Punkten, namentlich von Oherungarn, quecksilberhaltige Fahlerze, aus 
denen ebenfalls etwas von dem Metalle als Nebenproduct dargestellt 
wird, so dass man 1871 nahezu 323 Ctr. erzielte; seit 1867 (mit 1089 Ctr.) 
ist die Production des Landes fortwährend gesunken. — Vom euro 
päischen Continente sind ausserdem noch die Hütten von Vallalta im 
Venetianischen bemerkenswert!! mit einer während der letzten Jahre 
beträchtlich gestiegenen Production von 34 776 Kg im Jahre 1871. — 
Die früher in Deutschland in der Rheinpfalz betriebenen kleinen Werke 
haben, in Folge des starken Sinkens der Quecksilberpreise, ihren Betrieb 
einstellen müssen. 
Einen hervorragenden Antheil an der Quecksilbererzeugung der 
Welt nehmen seit zwei Decennien die Minen von Californien; wo die 
Hauptwerke von Neu-Almaden, Neu-Idria und Redington sowohl die 
übrigen amerikanischen in Mexiko und Peru, als auch die europäischen 
rasch überflügelten. Nach Rossiter W. Reymonds dem Congresse 
der Vereinigten Staaten erstatteten Berichte lieferten die genannten 
drei Hüttenwerke 1869 2 579 000Pfd. Quecksilber, und ist seitdem die 
Production von Neu-Almaden allein angeblich sogar bis auf jährlich 
4 Millionen Pfund in die Höhe gegangen. 
In dem Industriepalaste zeichnete sich die k. k. Bergdirection 
zu Idria durch eine sehr vollständige und höchst instructive Ausstel 
lung aus, welche das Fortschreiten des dortigen Werkes deutlich beur 
kundete. Abgesehen von den geognostischen und bergmännischen, ge 
hörigen Orts bereits besprochenen Verhältnissen lagen zunächst eine
	        
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